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IOC-Sprecherin Giselle Davies wollte sich am Donnerstag beim offiziellen Briefing in Turin auch nicht auf einen Termin festlegen, die Wartezeit gebe es aus rein medizinischen Gründen. Außerdem dementierte sie Gerüchte, wonach das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem ÖOC wegen der Doping-Affäre Sanktionen angedroht hätte.
Das IOC übt überhaupt keinen Druck auf das Österreichische Olympische Komitee aus. Wir begrüßen hingegen sehr, dass das ÖOC selbst eine Untersuchungskommission einsetzen wird, meinte Davies auf APA-Anfrage. Im Gegenteil man arbeite mit dem ÖOC zusammen. Wir hoffen, dass auch deren Kommission helfen wird, Licht in die Sache zu bringen.
Gerüchte, wonach sogar von einem Krieg zwischen dem IOC und ÖOC die Rede sei, seien absurd. Es gibt gute Beziehungen zwischen dem IOC und dem ÖOC. Leute können immer schlecht zitiert werden, ich weiß das aus eigener Erfahrung, also mache ich keine Statements zu solchen Aussagen.
Auch ein Disziplinar-Komitee sei noch nicht ins Leben gerufen worden. Es ist besser abzuwarten, bis wir das gesamte Bild der Sache haben. Wenn wir es jetzt machen, wofür genau? Wir haben keinen Zeitdruck. Und darum seien auch die angeblich angedrohten Sanktionen nur ein Gerücht, weil es ja nicht einmal noch eine Disziplinar-Kommission gebe. Möglicherweise habe es ein Verständnisproblem oder eine Missinterpretation auch in dieser Angelegenheit gegeben.
Die Pressekonferenz von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, die live im Fernsehen übertragen wurde, sei hingegen sehr wohl angesehen worden. Natürlich, jeder schaut sich die verschiedenen Events an, das ist absoluter Standard. Die Meinung dazu? Man reagiere nicht auf jede einzelne Aktion, das sei nicht professionell. Auf die Frage, ob diese Pressekonferenz der Sache förderlich gewesen sei, blickte die IOC-Sprecherin nur vielsagend.
Die Untersuchungen der Urinproben der Österreicher dauerten nur aus medizinischen Gründen an und wegen nichts anderem. Es dauere eben alles seine Zeit und es werde die gesamte Bandbreite von Substanzen untersucht. Bluttests seien in Respekt vor den Athleten in der Nacht vor einem Wettbewerb nicht genommen worden, konstatierte Davies. Es sei ebenfalls falsch, dass das IOC Teile des Resultats schon kenne und diese nicht veröffentliche.
Sämtliche Tests, ob vom IOC selbst, von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) oder TOROC, dem Organisations-Komitee, sind vom IOC selbst beauftragt worden. Wir delegieren während der Olympischen Spiele. Innerhalb eines olympischen Schauplatzes ist es TOROC, außerhalb die WADA.
Die Bewerbung Salzburgs um die Olympischen Winterspiele 2014 werde von dieser Affäre ihrer Meinung nach nicht beeinflusst. Diese zwei Themen sind nicht notwendigerweise miteinander verwandt. In der Bewerbung wurde festgehalten, dass die Anti-Doping-Politik des IOC voll unterstützt wird.