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"Weihnachstgeschenk" von Millionär?

&copy APA
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Eine groteske Inszenierung lieferte ein angeblicher Millionär am Mittwochabend in einer Wiener Wohnung:

Mehrere Journalisten wurden zu einem Treffen mit dem 50-jährigen Herbert Handler gebeten, wo der Mann jene Frau präsentierte, der er am Dienstag 50.000 Euro als verfrühtes Weihnachtsgeschenk überreicht haben will. Gespräche mit den Nachbarn verstärkten allerdings die Zweifel an der Geschichte.

Kameragerecht warf der selbst ernannte Millionär der 83-Jährigen ein Bündel von 500 Euro-Scheinen in den Schoß. Wie Handler versicherte, habe er die Frau vor zwei Wochen als Bettlerin am Westbahnhof kennen gelernt. Die Geldgaben – neben den 50.000 Euro will er der Frau zukünftig pro Monat 5.000 Euro zur Verfügung stellen – würden für ihn „einen Klacks“ bedeuten.

Auf die Frage, warum er sich derart großzügig erweise, antwortete der Mann, der über eine Villa in Monte Carlo und einen stattlichen Wohnsitz in der Nähe von Wien verfügen will: „Ich bin schwul und ein Pop-Star hat mich verlassen. Sie (die vermeintliche Bettlerin) war mein Schicksal.“ Die 83-Jährige versicherte: „Er ist mein vierzehnter Nothelfer!“

Die Geschichte irritierte von Anfang an die geladenen Medienvertreter, da der vorgebliche Millionär darauf bedacht war, seine „Schutzbefohlene“ nicht zu Wort kommen zu lassen. Immer wieder antwortete er an ihrer Stelle und wurde nervös, wenn die Besucher das Wort an sie richteten.

Im Freien begegneten die APA-Berichterstatter einer Hausbewohnerin, die in Gelächter ausbrach, als sie von dem eben Gehörten erfuhr. Die angebliche Bettlerin sei „a normale Rentnerin“, die seit über 20 Jahren in dem keineswegs heruntergekommen wirkenden Haus wohne. Der angebliche Millionär bekomme von der älteren Frau „immer wieder etwas zum Essen“.

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