Im Rahmen einer Presseveranstaltung stellten sie ihre neuen Motorradmodelle vor. Im April hatte die Wiener Polizei 81 Motorradunfälle in den eigenen Reihen zu beklagen. Um das Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit dem Motorrad zu fördern, schicken wir unsere Fahrer regelmäßig zum Fahrsicherheitstraining, sagte Oberst Karl Wammerl, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien. Der Motorradstaffel der Wiener Polizei gehören derzeit 86 Maschinen an, die abwechselnd von 160 Beamten gefahren werden.
Der Staffelname die weißen Mäuse stammt aus der Nachkriegszeit. Damals trugen die Beamten auf Motorrädern graue Uniformen und weiße Mützen. Heute tragen die weißen Mäuse schwarze Lederuniformen und weiße Helme. Die neuen Maschinen sind die Modelle 1150 RT und 1200 RT von BMW. Diese Motorräder sind sehr repräsentativ. Wir setzten sie zum Beispiel auf der Autobahn oder als Begleitdienste bei Staatsbesuchen ein, so Chefinspektor Hans Peter Jagsche, der die Ausbildung der weißen Mäuse leitet. Bei Sportveranstaltungen und Demonstrationen sind diese Maschinen nicht wendig genug. Da nehmen wir dann die Honda Transalp 650.
Die Motorradstaffel gibt es seit 1946. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg haben einige Beamte kaputte Militärmaschinen mit Ersatzteilen aus ihrem Privatbestand funktionstüchtig gemacht. Neben einer Funkwagenabteilung waren sie die einzigen motorisierten Polizisten. Ihre erste wichtige Aufgabe war das Eskortieren von Lebensmitteltransporten. Die Amerikanische Regierung schickte Essenspakete zum Flughafen Langenlebarn, die beim Transport nach Wien oft überfallen wurden, so Chefinspektor Robert Blacky Schwarz.
Wer kein Uniformträger ist und trotzdem Lust hat, ein Fahrsicherheitstraining mit der Polizei zu machen, hat dazu jeden Samstag die Möglichkeit. Der Eintritt ist frei, Maschinen stellt die Polizei zur Verfügung. Ein Motorradführerschein ist nicht unbedingt notwendig.
Fahrsicherheitszentrum der Wiener Polizei, 1220 Wien, Bernhardinerallee 1; Öffnungszeiten für Zivilisten jeden Samstag 9.00 bis 15.00 Uhr, Anmeldung Di, Mi, Do 13.00 bis 15.00 Uhr unter Tel. 01/90 600-32425