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Wehmut bei Greber

In Lake Louise ticken für die Abfahrer erstmals in dieser Saison rennmäßig die Uhren. Weit weg davon ist Christian Greber, Vorarlbergs einziger Speed-Pilot, nach seinem schweren Sturz mit der Rehabilitation beschäftigt.

Seine Stimme ist wieder kräftiger geworden. “Ja”, sagt Greber, “es ist zuletzt rapid aufwärts gegangen.” Der 30-Jährige, vor sieben Wochen nach einem kapitalen Sturz in Lebensgefahr, freut sich über die wiedergewonnene Unabhängigkeit. “Ich habe meine Bewegungsfreiheit zurückbekommen, kann auf Krücken spazieren gehen.” Jeden zweiten Tag steuert Greber die Klinik von Dr. Christian Schenk in Schruns an. Die Therapie des kaputten linken Knies zeigt Wirkung: “Die Beugung des Knies liegt schon bei 70 Prozent, in der nächsten Woche probiere ich es mit Fahrrad fahren.”

Und schön langsam beginnt der Mellauer die Auseinandersetzung mit seinem Sport: “Der Focus lag den ganzen Sommer über auf Lake Louise. Jetzt, so kurz vor der ersten Abfahrt, kommt schon Wehmut auf. Es juckt mich gewaltig – am liebsten würde ich hinfliegen und an den Start gehen.” Von seinen ÖSV-Kollegen bekommt er einiges an Feedback: “Hannes Trinkl meldet sich regelmäßig bei mir, auch die Trainer. Ich sehe Lake Louise schon mit Spannung entgegen – das ist eine Strecke für unser Head-Material.”

Die Comeback-Pläne reifen im Kopf. “Der Geist ist willig. Ob das Fleisch will, wird man sehen.” Klar ist für Greber, dass eine Rückkehr nur Sinn macht, wenn eine 100-prozentige Genesung gegeben ist. “Ich muss schmerzfrei sein, das ist die erste Voraussetzung.”

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