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Wegen "Lesekrise": Dänemark streicht Buch-Mehrwertsteuer

Es gibt viel zu lesen - am liebsten ohne Umsatzsteuer
Es gibt viel zu lesen - am liebsten ohne Umsatzsteuer ©APA/THEMENBILD
Um wieder mehr Menschen zum Lesen zu bringen, will Dänemark die Mehrwertsteuer auf Bücher abschaffen. Dies kündigte am Mittwoch Kulturminister Jakob Engel-Schmidt an, der das Land in einer "Lesekrise" sieht. Dänemark hat mit 25 Prozent die europaweit höchste Mehrwertsteuer auf Bücher. In Österreich werden Bücher derzeit mit 10 Prozent besteuert, in Deutschland mit 7, in der Schweiz und Liechtenstein mit 2,6 Prozent.

Die jüngste PISA-Studie hatte in Dänemark Alarm ausgelöst: 24 Prozent der 15-Jährigen in dem skandinavischen Land können einfache Texte nicht verstehen - ein Anstieg um 4 Prozentpunkte innerhalb von zehn Jahren. "Wir müssen alles tun, um diese Lesekrise zu beheben, die sich in den letzten Jahren leider verschlimmert hat", sagte Engel-Schmidt der Nachrichtenagentur Ritzau. Der Haushaltsentwurf der Regierung werde die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Bücher vorsehen. Dies werde den Staat jährlich schätzungsweise 330 Millionen Kronen (rund 44 Millionen Euro) kosten. Auch die dänischen Buchverlage machten massiv Druck für eine Steuersenkung: Die Regierung müsse "allen Dänen - Kindern und Erwachsenen - den Zugang zu gedruckten Büchern garantieren", forderten sie in einer im Mai an die Regierung gerichteten Petition.

In Österreich wird seit Jahren eine deutliche Senkung der Umsatzsteuer auf Bücher gefordert. Im derzeitigen Regierungsprogramm findet sich die "Senkung der Mehrwertsteuer auf Kunstwerke, Tickets und Bücher im Lichte der Steuersätze anderer europäischer Länder zur Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen" unter den Vorhaben.

(APA/AFP)

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