WEGA-Einsatz: Psychisch kranker Sohn hielt Mutter in Wiener Wohnung fest

Am Samstag wurde eine Hausbesorgerin auf einen Zettel im Innenhof eines Mehrparteienhauses in Wien-Alsergrund. Auf diesen stand sinngemäß, dass sich die Verfasserin in der betreffenden Wohnung aufhalte, sie von ihrem psychisch kranken Sohn eingesperrt worden sei. Die Polizei wurde alarmiert.
Psychisch kranker Sohn hält Mutter in Wiener Wohnung fest
Die Beamten konnten die Frau durch ein Fenster im Stiegenhaus auf dem Balkon der Wohnung sehen. Sie versuchte auf sich aufmerksam zu machen. Plötzlich trat der Sohn auf den Balkon, umklammerte seine Mutter von hinten und zerrte sie wieder in die Wohnung. Polizisten der Sondereinheit WEGA verschafften sich sofort gemeinsam mit Polizisten Polizeiinspektion Otto-Wagner-Platz gewaltsam Zutritt zu der Wohnung un nahmen den 28-jährigen (österreichischen Staatsbürger) fest.
WEGA-Einsatz: 28-Jähriger hätte die Wohnung anzünden wollen
Nachdem die 47-jährige Mutter des Mannes aus der Wohnung befreit worden war, schilderte sie den Beamten, dass ihr Sohn an einer psychischen Krankheit leide. Er habe sie in der Wohnung eingesperrt, brennbare Flüssigkeit verschüttet und gedroht, diese Anzuzünden. Sie habe ihm einen Bunsenbrenner aus den Händen reißen können und diesen in den Innenhof geworfen. Dort wurde er schließlich auch gefunden und sichergestellt. Weiters habe der 28-Jährige Kerzen angezündet und auf dem Boden verteilt. Auch hier sei es der Frau gelungen, diese zu löschen und zu entsorgen. Vorbereitete Gaskartuschen und einen Hammer habe sie versteckt. Brandermittler des Landeskriminalamts Wien stelltet am Boden der Wohnung brennbare Flüssigkeit fest.
Die Polizei nahm den psychisch kranken 28-Jährigen fest
Brandermittler des Landeskriminalamts Wien stellten am Boden der Wohnung die brennbare Flüssigkeit fest. Der 28-Jährige wurde auf Grund seiner psychischen Krankheit in ein Spital und anschließend über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in eine Justizanstalt gebracht. Die 47-jährige Mutter machte in der polizeilichen Vernehmung von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Polizeisprecher Markus Dittrich schilderte gegenüber der APA, dass der 28-Jährige vor dem Vorfall bereits medikamentös gegen seine psychische Erkrankung therapiert worden sei, die Tabletten jedoch dann eigenmächtig abgesetzt hätte. Wie lange die Frau tatsächlich eingesperrt war, ließe sich mangels Aussage vorerst nicht feststellen.
(APA/Red)