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Weber: "Bin überzeugt, dass wir gewinnen"

Österreichs Handballer wollen am Mittwoch in Innsbruck mit Sieg gegen Deutschland das Ticket für EM 2012 lösen.

Österreich gegen Deutschland – das sind keine gewöhnlichen Spiele, nicht im Fußball und auch nicht im Handball. Vor dem EM-Qualifikations-Duell mit dem kleinen Ball heute in der Innsbrucker Olympiaworld ab 20.25 Uhr hat der rot-weiß-rote Teamflügel Robert Weber für Aufregung und Ballyhoo gesorgt. “Wir werden die Piefkes schlagen”, hatte das renommierte deutsche Handball-Magazin den Harder auf seinem Cover zitiert (siehe: “Robert Weber sorgt für Aufregung”).

“Piefke” hab ich nicht gesagt

Die Reaktionen in seiner deutschen Wahlheimat, wo Weber für den SC Magdeburg spielt und er in der Torschützenliste hinter dem Dänen Anders Eggert (SG Flensburg) Zweiter wurde, fielen heftiger aus, als er erwartet hatte. “Aber die Schlagzeile mit dem Ausdruck Piefkes kam nicht von mir. Wer mich kennt, weiß, dass ich so eine Aussage nie in der Öffentlichkeit tätigen würde. Aber das ist das Medienbusiness”, klärte Weber in Innsbruck auf. Der 25-Jährige wollte nur kundtun, dass sich die in der Gruppe führende ÖHB-Auswahl nicht verstecken müsse, sie sich das Selbstvertrauen in den vergangenen zwei Jahren hart erarbeitet habe und er es daher unangebracht fände, tiefzustapeln. „Ich bin überzeugt, dass wir gewinnen werden. Warum auch nicht? Wir haben im Oktober in Göppingen 26:26 gespielt und waren dem Sieg näher als Deutschland“, erinnert sich Weber. Er sei kein Mensch, der gerne provoziert. “Ich bin nur von unserer Qualität, unserem Herz und unserer Kämpfernatur überzeugt. Wir sind motiviert, das scheinbar Unmögliche wahrzumachen. Wenn deutsche Spieler dieses österreichische Selbstvertrauen als Provokation auffassen, ist das für mich fast ungewöhnlich. Denn normalerweise stehen deutsche Sportler da drüber, wenn ein Ösi so etwas sagt”, meinte der Magdeburg-Legionär.

“Das wäre ein Super-GAU”

Weber hält es für möglich, dass die Aufregung im gegnerischen Lager etwas Unsicherheit gebracht hat. “Für die Deutschen geht es um alles. Wenn sie verlieren, ist die EM 2012 und die Olympia-Qualifikation für sie gelaufen. Das wäre natürlich für den stärksten Handball-Markt der Welt ein Super-GAU.” Vorarlbergs einziger Handball-Legionär bescheinigt ihnen eine „unglaubliche spielerische Qualität“, um sich aus eigener Kraft zu qualifizieren. “Deutschland ist nach wie vor der Favorit, da macht sich auch in Österreich niemand etwas vor”, erklärt Weber, der die Enttäuschung über das Verpassen der Torjägerkrone bereits verarbeitet hat. Er habe sich nichts vorzuwerfen, die ganze Saison über konstant gespielt. “Mein Gefühl sagt mir, dass ich es nicht verbockt habe, sondern Anders in den letzten Runden mit einem sensationellen Lauf aufgeholt hat”, meinte der Linkshänder.

Weber, der das 1:2 der Fußballer in Wien mit seinen Teamkollegen gesehen hat und von einer “Super-Leistung” sprach, die sich ein Remis verdient gehabt hätte, sieht das heutige Duell als eine Revanche für die Fußball-Niederlage. “Im Fußball sagt man oft, dass am Ende immer die Deutschen gewinnen, im Handball ist das nicht immer so. Wir können zumindest dafür sorgen, dass unser Land 2012 bei einer EM-Endrunde vertreten ist. Wir werden alles daran setzen, dass diesmal nicht Deutschland als Sieger vom Platz geht”, sagte Weber. Das Vorspiel ab 18 Uhr zum “Spiel des Jahres”, zu dem rund 500 Vorarlberger Fans erwartet werden, bestreiten die ÖHB-Frauen gegen die Slowakei. Mit dabei u. a. Beate Scheffknecht und Martina Goricanec. (VN)

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Qualifikationsgruppe 5

  • Österreich – Deutschland Mittwoch, 20.25 Uhr Olympiaworld Innsbruck, SR Vaclav Horacek/Jiri Novotny (Cze)
  • Island – Österreich Sonntag, 18.30 Uhr Laugardalshöll Reykjavik, SR Thierry Dentz/Denis Reibel (Fra)

Die weiteren Begegnungen:

  • Lettland – Island, Mittwoch, 19.35 Uhr
  • Deutschland – Lettland, Sonntag, 15 Uhr

Tabelle:

  1. Österreich 4 3 1 0 116: 98 +18 7 2.
  2. Deutschland 4 2 1 1 132:108 +24 5
  3. Island 4 2 0 2 115:124 – 9 4
  4. Lettland 4 0 0 4 93:126 -33 0

Erklärung: Der Gruppen-Erste und -Zweite qualifizieren sich für die Endrunde. Bisherige Ergebnisse: Deutschland – Österreich 26:26, Island – Lettland 28:26, Österreich – Island 28:23, Lettland – Deutschland 18:36, Lettland – Österreich 25:28, Island – Deutschland 36:31, Österreich – Lettland 34:24, Deutschland – Island 39:28

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