AA

Wassertechnik aus dem Ländle

Nenzing - Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet Russ-Preis-Trägerin Dr. Elisabeth Neier im Urwald von Kamerun. „Sie ist schon eine richtige Afrikanerin geworden“, sagt Hannes Marte lachend.

Mittlerweile gehört aber auch er zu jenen, denen die Kultur des schwarzen Kontinents nicht mehr gänzlich fremd ist. Denn mindestens einmal im Jahr reist der Nenzinger nach Tibati, um der Ärztin in technischen Dingen zur Hand zu gehen. Vor allem die Wasserversorgung liegt Hannes Marte am Herzen.

Wahre Freundschaft

Für eines dieser Projekte in Kamerun erhielt er im Mai von Michail Gorbatschow sogar den „Energy Globe“ überreicht. Vor fünf Jahren gründeten OA Dr. Alois Lang und weitere gute Bekannte von Elisabeth Neier den Verein „Entwicklungspartnerschaft Kamerun“, der auch von der Pfarre Frastanz unterstützt wird. „Elisabeth kann Wünsche äußern und wir schauen dann vor Ort, was machbar und natürlich finanzierbar ist“, so Hannes Marte. Denn der Verein ist auf die Unterstützung von Sponsoren und Spendern angewiesen. „Glücklicherweise finden sich immer wieder Gönner, die uns helfen“, sagt Marte mit ehrlicher Dankbarkeit in der Stimme. Sein erstes Solarwasserpumpenprojekt verwirklichte der Sechzigjährige im Krankenhaus von Galim, das 150 Kilometer entfernt von Ngaubela, mitten im Urwald, neu gebaut wurde. Kein Strom. Kein Wasser. „Die Kinder mussten das Wasser für den Bau in Kübeln herschleppen“, erzählt der „Haustechniker“ des LKH Feldkirch. Heute sprudelt das notwendige Nass aus einer 200 Meter langen Rohrleitung dort hin, wo es gebraucht wird. Derzeit arbeitet Marte an einem Wasserpumpenprojekt für das Krankenhaus in Bankin. Auch dort gab es kein fließendes Wasser. Allerdings haben Unruhen und Streiks die Fertigstellung verzögert. Deshalb muss Hannes Marte im Herbst noch einmal nach Kamerun.

Aidsprävention

Fabian Amann kehrt dann zurück. Als Auslandszivildiener betreut der junge Mann aus Feldkirch ein Präventionsprojekt, mit dem die Übertragung des Aidsvirus von der Mutter auf das Neugeborene minimiert werden soll. „Es wäre sehr wichtig, dieses Projekt weiterzuführen“, sagt Marte. Deshalb sind Auslandszivildiener dringend gesucht. „Wir sind aber auch um Ärzte und Pflegepersonen froh, die einmal bei uns mitarbeiten möchten.“ Hannes Marte hofft, dass sein Wunsch auf fruchtbaren Boden fällt.

  • VIENNA.AT
  • Nenzing
  • Wassertechnik aus dem Ländle
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen