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Wasserrohrbruch beim Gürtel: Bis Samstag Staugefahr

©Vienna.at/Thomas Baumann
16. Bezirk, 1160 Wien Ottakring: Der äußerer Lerchenfelder Gürtel ist, nach einer Totalsperre wegen eines Wasserrohrbruchs in der Nacht auf Freitag, bis Samstag nur auf einer Spur befahrbar. Drei Häuser waren bis Freitagnachmittag ohne Wasser.
Der Wasserrohrbruch
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Nach einem Wasserrohrbruch in der Nacht auf Freitag ist ein Teil des Wiener Gürtels in Ottakring bis in die Morgenstunden komplett gesperrt worden. Bis voraussichtlich Samstagabend wird nur ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen, was laut ÖAMTC und Polizei den Ferien- und Wochenendreiseverkehr zusätzlich behindere. Zu einem massiven Stau direkt bei der Sperre kam es bis Freitagnachmittag nicht, im Wiener Raum mussten Autofahrer aber generell längere Wartezeiten wegen Unfällen und Baustellen in Kauf nehmen, so der ÖAMTC.

Am äußeren Lerchenfelder Gürtel im Bereich der Hausnummern 23 bis 25 platzte gegen 2.00 Uhr eine Versorgungsleitung. Die mittlere Fahrbahn hatte sich durch den Wasserauftritt eine Handbreit gehoben und wies teilweise Risse auf. In drei Häusern am Gürtel direkt neben dem Wasserrohrbruch mussten die Bewohner bis am Nachmittag ohne kühlendes Nass auskommen. Laut Wasserwerken und Polizei wurde das Loch am frühen Nachmittag genau lokalisiert, unmittelbar danach starteten die letzten Reparaturarbeiten und die Wasserversorgung sollte wieder ohne Einschränkung freigegeben werden.

Keine Hauptleitung geplatzt

“Es ist keine Hauptleitung geplatzt, der Wasseraustritt ist eigentlich gar nicht so schlimm”, sagte ein Vertreter der Wasserwerke zur APA. Das Problem seien die Betonfelder am Gürtel. “Das Wasser hat die Straße unterspült, eines der Felder hat sich sogar um zehn Zentimeter gehoben.” Laut ÖAMTC “platzte” die Fahrbahn teilweise “30 bis 40 Zentimeter” auf. Ursache des Rohrbruchs war einmal mehr der Grauguss, der in vielen älteren Rohren in Wien noch vorkommt. Der betroffene Rohrstrang aus dem Jahr 1936 sei erst im Frühjahr überprüft worden und habe keine Auffälligkeiten gezeigt, betonten die Wasserwerke.

Im Zuge der Reparaturarbeiten wurde der linke Fahrstreifen gegen 8.00 Uhr wieder freigegeben. Ab der Thaliastraße blieben die rechten Fahrbahnen über eine kurze Strecke bis zur Koppstraße gesperrt. Eine unmittelbar nach dem Gebrechen eingerichtete Umleitung vom über die Hasner-, Hippstraße, Gablenzgasse zurück zum Gürtel blieb aufrecht. Die Verzögerungen im Straßenverkehr hielten sich zunächst in Grenzen. Polizei und ÖAMTC meldeten am Vormittag zähflüssigen Verkehr und kurze Wartezeiten. Am Nachmittag verstärkte sich die Staugefahr.

Die gesamte Fahrbahn soll voraussichtlich erst am Samstagabend wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Betonfelder müssten nach Behebung des Gebrechens im betroffenen Bereich erneuert werden, so die Wasserwerke. Die Wiederherstellung der Fahrbahn sei bei den hohen Temperaturen besonders aufwendig. Derzeit rechne man damit, dass der Asphalt erst bis Samstagabend so weit verhärtet sei, dass die Strecke gänzlich freigegeben werden könne.

Grauguss sorgt immer wieder für spektakuläre Rohrgebrechen in der Bundeshauptstadt. Die Eisenlegierung wird heute zwar nicht mehr verwendet, jedoch bestehen noch zahlreiche ältere Rohre aus dem Material, das bei Belastung leichter bricht als moderne Nachfolger. Zuletzt war Mitte Juni der Bezirk Alsergrund durch ein Rohrgebrechen teilweise lahmgelegt worden. Vergangenen Herbst musste die Wiener Westeinfahrt nach einem Rohrbruch gesperrt werden.

Pro Jahr werden rund 30 Kilometer der alten Rohre erneuert, die Kosten dafür belaufen sich jeweils auf rund 30 Millionen Euro. Weit über 300 Kilometer der bis zur Mitte der 60er Jahre verlegten Leitungen sind bereits ersetzt worden. 19 Prozent des Wiener Rohrnetzes, das eine Gesamtlänge von 3.300 Kilometer aufweist, bestehen aus Grauguss, dem vor allem starke Verkehrsbelastungen auf darüberliegenden Straßen zu schaffen machen. Jüngeren Datums sind Leitungen aus Sphäroguss, die fast 60 Prozent des Netzes ausmachen und über bessere Zugfestigkeit verfügen. Das Durchschnittsalter des Wiener Netzes beträgt rund 45 Jahre. Auch an den Sphäroguss-Leitungen nagt der Zahn der Zeit, was das Kontrollamt im März zu einer düsteren Prognose veranlasste und in einem Prüfbericht eine schnell steigende Zahl an Rohrgebrechen nicht ausschloss. Laut Rathausangaben steht Wien mit einer Schadensrate von elf Gebrechen pro 100 Kilometer im Jahr im internationalen Vergleich gut da.

 

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