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Wasser wird vor Öl ausgehen

Wenn wir so weiter machen wie bisher, wird uns das Wasser vor dem Öl ausgehen", warnte der Verwaltungsratpräsident des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns Nestle, Peter Brabeck-Letmathe.

Damit der Wasserverbrauch eingedämmt wird, müsse es einen Preis, also einen Wert bekommen, erklärte der gebürtige Kärntner. Wasser sei zwar ein Menschenrecht – aber lediglich für fünf Liter Trinkwasser pro Tag und 20 Liter für die Grundhygiene.

Bei gleichbleibender Ernährung der Weltbevölkerung werde es 2050 zu einer Wasserknappheit kommen, sagte Brabeck-Letmathe. Da aber nun die Chinesen und Inder mehr Fleisch konsumieren, entstehe der Mangel bereits 2015. Denn um eine Kalorie Fleisch zu erzeugen wird zehnmal so viel Wasser benötigt, als bei der Produktion einer vegetarischen Kalorie.

Die Produktion von Agro-Sprit trage laut Brabeck-Letmathe ebenfalls dazu bei, dass die Wasservorräte zu Ende gehen. Für die Herstellung von einem Liter Bioethanol werden nämlich 4.000 Liter Wasser benötigt, sagte der Verwaltungsratspräsident. Die alternativen Treibstoffe seien ebenfalls für die gestiegenen Lebensmittelpreise verantwortlich.

In die selbe Kerbe schlug auch Stefan Schleicher vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Bis zu 75 Prozent der Preissteigerung bei Nahrungsmitteln werden durch Agro-Treibstoffe verursacht, sagte der Experte, der sich dabei auf Zahlen der Weltbank bezog.

Die Preise für Getreide werden in den kommenden Jahren aber wieder zurückgehen, kündigte OECD-Agrardirektor Stefan Tangermann an. Allerdings werden sie auf weiterhin hohem Niveau bleiben. Langfristig werden der US-Dollar, der Ölpreis und die Bio-Sprit-Nachfrage den Getreidepreis beeinflussen, sagte der Fachmann.

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