Im vergangenen Winter wurde die "Time for Speed"-Ampel in der Straße "Im Buchholz" in Frastanz-Fellengatter sowie an einem weiteren Hotspot aufgestellt. Ziel war es, die vielen Pendler, die die Strecke als Abkürzung nach Feldkirch nutzen, durch eine zusätzliche Ampelschaltung auszubremsen.
Einzigartig in Österreich
Die neuartige Anlage war von Anfang an nur für eine Testphase gedacht – mittlerweile ist sie längst wieder verschwunden. VOL.AT berichtete bereits bei der Aufstellung ausführlich über das Gerät, das in ganz Österreich einzigartig ist und einige Besonderheiten aufweist.
Wirkung deutlich messbar
Zusammen mit der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch hat das Unternehmen die Ergebnisse der Testphase ausgewertet. Die Daten zeigen deutlich: Während die Ampel aktiv war, hielten sich über 80 Prozent der Autofahrer an das 30-km/h-Limit. Der sogenannte V85-Wert – also die Geschwindigkeit, die 85 Prozent nicht überschreiten – lag bei rund 35 km/h. Nach dem Abbau kletterte er auf über 50 km/h. Mehr als 80 Prozent fuhren wieder zu schnell.

Anwohner reagierten gemischt
VOL.AT hat nach dem Abbau der Ampel mit Anwohnern gesprochen. Ein Anwohner, der direkt an der Straße wohnt, erzählt: "Die Leute sind zwar langsamer an die Ampel rangefahren, aber danach oft mit Anlauf und doppelt so schnell weiter – eine richtige Trotzreaktion. Es liegt ganz klar am Gemüt der Autofahrer. Mit Höchstgeschwindigkeit völlig gestresst nach Feierabend nach Hause, um dann was zu machen? Fernsehen? Das ist doch Quatsch. Das Einzige, was wirklich funktioniert, sind Polizeikontrollen. Wenn die kassieren, hält sich jeder für ein paar Tage an Tempo 30."
Eine andere Anwohnerin ergänzt: "Seit rund zwei Monaten haben sie jetzt diesen Huppel hingemacht. Da müssen sie schon bremsen und fahren langsamer drüber. Manchmal denk ich mir aber: oh weh, die armen Stoßdämpfer."


Bürgermeister zieht Bilanz
"Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht, die Geschwindigkeit wurde deutlich besser eingehalten", sagt Bürgermeister Walter Gohm. Warum die Anlage dennoch verschwand? "Testphasen haben einen definierten Zeitraum. Danach entscheidet man, ob man weitermacht oder nicht."
Aktuell laufen Gespräche und Planungen. "Die Tendenz ist, dass sie wiederkommt", so Gohm. Und zwar nicht nur am buddhistischen Kloster: "Grundsätzlich ist die Überlegung, dass sie an mehreren Stellen zum Einsatz kommt." Voraussetzung sei, dass alle rechtlichen Vorgaben erfüllt werden.
(VOL.AT)