AA

Was sagen Anrainer zu den Rasern auf der "Wälderautobahn"?

L200: Geschwindigkeitsübertretungen und Lärm
L200: Geschwindigkeitsübertretungen und Lärm ©VOL.AT/Canva
Die L200 im Bregenzerwald wird öfter auch als "Wälderautobahn" bezeichnet. In den vergangenen Monaten wurden nach den neuen Gesetzen gegen Raser bereits zwei Motorräder wegen hohen Geschwindigkeitsübertretungen beschlagnahmt.

Die L200 ist eine beliebte "Raser-Strecke" für Motorräder und Autos, speziell auf der langen Geraden zwischen Mellau und Schnepfau. In den letzten Monaten wurden genau dort zwei Motorräder wegen weit überhöhter Geschwindigkeit beschlagnahmt.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Sollte man dagegen etwas tun? Sollte man mehr kontrollieren? Und wie sehen Anrainer dieses Thema? VOL.AT war in den angrenzenden Gemeinden und hat nachgefragt.

Die L200 höhe Schnepfau, Blickrichtung Mellau. ©VOL.AT

"Man sollte schon mehr kontrollieren"

Theresia Lang aus Hirschau (Gemeinde Schnepfau) findet die Situation schwierig. "Eine Beschränkung auf 80 km/h ist schon sehr wenig. 100 km/h kann man schon fahren, würde ich sagen", meint sie. "Es gibt natürlich auch Raser, die 140 km/h oder schneller fahren, denen sollte man es auf jeden Fall verbieten", gibt sie gegenüber VOL.AT zu verstehen.

Theresia Lang aus Hirschau. ©VOL.AT

Kontrollen seien sehr wichtig auf so einer Straße. "Ich denke, man sollte schon mehr kontrollieren", erklärt sie. Lang wohnt in Hirschau und findet die Situation quasi vor ihrer Haustüre sehr kritisch. "Von Hirschau Richtung Schnepfau ist die Situation am schlimmsten."

L200-Kreuzung bei Schnepfau - Hier fahren manche Verkehrsteilnehmer mit stark überhöhter Geschwindigkeit vorbei. ©VOL.AT

Laute Autos und Motorräder

Andere Anwohner wollten nicht vor der Kamera zu sehen sein. Viele haben aber gegenüber VOL.AT kritisiert, dass der Lärm und der Verkehr sehr ärgerlich seien. "Es passieren immer wieder Unfälle und nur wenige halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung", erklärt ein Anwohner. "Da nur eine Wiese zwischen der Straße und den Häusern ist, kann man die Autos auch abends noch gut hören." Nicht die normalen Autofahrer seien das große Problem. "Laute Autos oder Motorräder sind, gerade am Abend, sehr nervig", gibt eine Anwohnerin zu verstehen.

Speziell dieser Abschnitt ist sehr beliebt bei Rasern. ©VOL.AT

Wie sehen die Bürgermeister dieses Thema?

Andreas Simma, Bürgermeister der Gemeinde Au, hat vor allem die Motorradfahrer im Visier. "Mit dem Verkehr, besonders mit Motorradfahrern, haben wir das größte Problem", meint Simma. Lärmbelästigung im Ort ist regelmäßig ein Thema. "Richtung Damüls, Richtung Furka und Richtung Faschina, im Sommer, sind manche Motorräder sehr laut und sehr schnell", erklärt Simma. "Wenn die Motorräder die Motoren aufdrehen, hört man sie in der Gemeinde sehr gut." Beschwerden der Bürger sind ein immer größeres Thema geworden. "Wir bekommen viele Beschwerden, bezüglich der Lautstärke", so der Bürgermeister.

Bürgermeister der Gemeinde Au, Andreas Simma ©Elisabeth Willi

"Unfälle ereignen sich meistens auch nur auf der Strecke nach Damüls, dort ist die Situation sehr intensiv", meint Simma. "In den umliegenden Gemeinden, gab es auch schon öfters Gespräche, wie man den Motorradverkehr eindämmen kann. Die Polizei ist bereits auch schon dran, an dem Thema Verkehrskontrollen." Es kam auch schon die Idee, ein System wie im Lechtal - ein Fahrverbot für zu laute Motorräder - auszuprobieren.

Tobias Bischofberger, Bürgermeister der Gemeinde Mellau, gab gegenüber VOL.AT an, dass bei ihm die Situation nicht so kritisch ist. "Wir haben bei der einzigen kritischen Stelle in Mellau einen Blitzer und bei dem Rest der Straßen kann man sowieso nicht schneller fahren als 60 km/h, da es sehr viele Kreuzungen und Ausfahrten gibt", erklärt Bischofberger.

Bürgermeister von der Gemeinde Mellau, Tobias Bischofberger ©Philipp Steurer

Robert Meusburger, Bürgermeister der Gemeinde Schnepfau, hat bis jetzt noch keine Beschwerden von Bürgern bekommen. "Bei mir gab es bis jetzt noch gar nichts in diese Richtung. Es war bei uns tatsächlich noch nie ein Thema", erklärt er. "Unser Siedlungsraum ist ziemlich abseits der L200, bis auf die Lautstärke des Verkehrs, den wir bestenfalls hören, betrifft es Schnepfau nicht", meint Meusburger.

Bürgermeister der Gemeinde Schnepfau, Robert Meusburger ©Philipp Steurer

Mehr dazu:

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Was sagen Anrainer zu den Rasern auf der "Wälderautobahn"?