An der Oberfläche erscheint die Narbe meist als eine schmale Linie. Jedoch ist das Narbengewebe im Untergrund größer, als an der Hautoberfläche ersichtlich. Denn das Bindegewebe unter der Haut (bzw. Fasziengewebe), ist ein großes Netzwerk, das einzelne Organe, Muskeln und Gelenke miteinander verbindet. Da bei Narben auch immer dieses Fasziengewebe durchtrennt und danach wieder vernäht werden muss, sind Verklebungen hier sehr häufig. Diese Verklebungen in den tieferen Schichten verursachen meist Züge und Spannungen in angrenzenden Körper-Arealen. Aus diesem Grund sollten auch die benachbarten Gelenke auf deren Beweglichkeit untersucht werden.
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Beispiel: Bei einer Narbe am Bauch sollten auch die Beweglichkeit der Schultergelenke und Hüftgelenke untersucht werden.
Bei Einschränkungen sollten folglich nicht nur die Narbe selbst, sondern auch die angrenzenden Areale behandelt werden.
Narben-Selbst-Test
Man kann selbst testen, ob Verklebungen vorhanden sind:
- Nimm eine Gewebefalte/Hautfalte hoch.
- Diese Falte sollte im Idealfall gut beweglich, schmal (dies hat nichts mit dem Körperfettanteil zu tun, sondern mit der Gewebemobilität) und schmerzfrei sein.
- Ist dieses Hochziehen nicht möglich, mit Schmerz verbunden oder die Gewebefalte sehr breit, ist dies auffällig und somit behandlungsbedürftig.
Bei den meisten Menschen lassen sich Verklebungen im Bereich des Brustbeins, der Oberarme, am Bauch und den Beinen finden.
Was kann man tun um Verklebungen zu lösen?
Die Behandlung von Narben oder Verklebungen erfolgt idealerweise mit hilfe dieser drei Säulen:
1. Passive Beweglichkeit
Durch spezielle Bindegewebstechniken bzw. Narbenbehandlungstechniken, können Verklebungen im Gewebe gelöst werden. Dies ist die meist die Grundlage, dass Beweglichkeitsübungen schmerzfrei ausgeführt werden können.
2. Aktive Beweglichkeit
Eigenmobilisationsübungen sind wichtig, um die Beweglichkeit des Gewebes zu erhalten bzw. zu steigern.
Im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung können individuelle Übungsprogramme erarbeitet werden.
3. Ernährung
Des Weiteren ist ein Ernährungsstil mit wenig entzündungsfördernden Stoffen sehr zu empfehlen. Erfahre mehr dazu in den Grundlektionen unter diesem Link.
Stell deine Fragen im Webinar
Kommende Woche hast du die kostenfreie Möglichkeit live deine Fragen an DDr. Cedric Bösch (Plastischer Chirurg), Hanna Sacher (Physiotherapeutin) und Johannes Riedmann (Physiotherapeut) zu stellen. Aber auch wenn du dich allgemein für das spannende Thema "Narben" interessierst bist du herzlich eingeladen die Kurzvorträge der Referenten anzuhören.