AA

Was bringt der neue Doppeldecker-Ski?

In der Vorsaison hat Fischer mit dem Revival der Lochski für Aufmerksamkeit gesorgt, heuer setzt Atomic mit dem Doppeldecker noch eines drauf.

Zumindest wenn man den Athleten glaubt, die bei ihren Erzählungen durchaus ins Schwärmen kommen. Ob die möglicherweise neue Wunderwaffe schon in Sölden zum Einsatz kommt, wird sich zeigen. Noch Zeit, die Innovation weiter zu testen, hat Speed-Queen Renate Götschl, die eines schon mal verrät: “Der Ski ist auf jeden Fall ein Hingucker.”

“The Atom has been split”, verkündet Atomic bei der Produktbewerbung auf der Internet-Website. Im Handel werden der D2 Vario Cut und der D2 Vario Flex erhältlich sein. Bei der Doubledeck-Bauweise sind zwei Ski freigleitend miteinander verschraubt, der untere, der Adapterdeck genannt wird, passt sich sozusagen der Pistenbeschaffenheit an, der obere, man spricht vom Controldeck, ermöglicht die optimale Kraftverteilung bei Schwüngen. Durch die Bauweise ist beim Vario Cut der Radius nicht mehr vorgegeben, sondern ändert sich während des Fahrens je nach Belastung.

Vor allem bei eisigen und bei unruhigen Pistenverhältnissen dürfte der Doubledeck einen Vorteil bringen, denn er sorgt für mehr Laufruhe. “Die Führung ist damit besser, er absorbiert die Schläge besser”, sagte Benjamin Raich. “Bei harter Piste passt dieser Ski sehr gut”, meinte Michael Walchhofer. Und ÖSV-Trainer Rainer Gstrein, der in Sölden als Rennleiter und Streckenchef fungiert, hat bereits vor einem Monat prophezeit: “Der Doppeldecker ist für Sölden absolut ein Thema, er wird allgemein in der kommenden Saison sicher vermehrt eingesetzt werden.” Auch Herrenchef Toni Giger kündigte an, dass der Doppeldecker bereits in Sölden zum Einsatz kommen wird.

Die Steirerin Götschl, die erst Anfang Dezember in Lake Louise in den Weltcup einsteigt, hat ihre Materialabstimmung bereits “unter Dach und Fach” und hofft, dass auch die Form noch etwas konstanter wird. Den Doppeldecker-Ski nennt sie “eine gute Erfindung und eine tolle Entwicklung”. Materialentwicklungen – vor allem aber auch aufgrund von Reglementänderungen – haben in der Vergangenheit manchmal dazu geführt, dass der Sport gefährlicher geworden ist. Der Doppeldecker-Ski ist laut Götschl das genaue Gegenteil. “Speziell die längeren Ski im Riesentorlauf und Super-G sind dadurch ruhiger und dementsprechend sicherer, vor allem in den Kurven. Also ist das alles andere als ein gefährlicher Ski.”

Ob und wie oft die 33-Jährige im Weltcup zum Doubledeck greifen wird, das lässt sich nicht vorhersagen. “Wie und was sie bringen werden, das werden wir dann sehen. Sie sind eine gute Alternative zu allem anderen. Ich teste aber auch eine neue Variation des alten Ski, wir haben da auch was Neues mit der Platte gemacht. Wir vergleichen die jetzt mit dem Doppeldecker. Aber es steckt alles noch in der Probierphase.” Erfindung hin oder her, für das Rennen gilt: “Man nimmt das schnellere Material.” Der Doubledeck muss sich also auch erst gegen die Konkurrenz im eigenen Lager durchsetzen.

  • VIENNA.AT
  • Wintersport
  • Was bringt der neue Doppeldecker-Ski?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen