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Warum Meusburger ein Werk schließt – und was das für Wolfurt bedeutet

Das Headquarter von Meusburger in Wolfurt.
Das Headquarter von Meusburger in Wolfurt. ©Symbolfoto: Panograf | Marc Walser
Bestätigung aus dem Unternehmen: Das Werk wird bis Ende 2026 geschlossen. Welche Folgen das für den Standort Wolfurt hat, lesen Sie hier.

Werk wird bis Ende 2026 geschlossen

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Die im Bereich Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau tätige Firma Meusburger wird in absehbarer Zukunft eines ihrer Produktionswerke in Deutschland schließen. Es handelt sich dabei um das auf Heißkanaltechnik spezialisierte Werk Viernheim in der Gegend von Mannheim. Dementsprechende wpa-Informationen bestätigte Roman Giesinger, Mitglied der Meusburger-Geschäftsleitung, auf Anfrage am Mittwoch. Die Schließung soll bis spätestens Ende 2026 abgeschlossen sein. Von dem Schritt betroffen seien rund 90 Mitarbeitende. Für sie soll es einen Sozialplan und begleitende sozialverträgliche Maßnahmen geben.

Angespannte wirtschaftliche Lage erfordert klare Strategie

"Die wirtschaftliche Lage in Europa bleibt weiterhin angespannt. Insbesondere die Werkzeug- und Formenbaubranche steht unter Druck, was gezielte Maßnahmen erfordert", so Giesinger. Dieser herausfordernden Situation begegne Meusburger mit einer klaren Strategie: So werde man Prozesse optimieren, Strukturen vereinfachen und wichtige Bereiche an leistungsfähigen Standorten neu organisieren.

Heißkanalkompetenz kommt nach Wolfurt – und damit auch neue Arbeitsplätze

Was für die Mitarbeitenden in Deutschland eine negative Nachricht ist, hat positive Folgen für die Meusburger-Zentrale in Wolfurt. Denn Meusburger wird den gesamten Heißkanalbereich von Viernheim nach Wolfurt verlagern. "Diese Kompetenz wird vollständig in der Unternehmenszentrale integriert werden." Damit hole man nicht nur wertvolles technisches Know-how nach Vorarlberg, sondern schaffe auch zusätzliche Arbeitsplätze in der Region und sichere den Standort ab. Wie viele neue Arbeitsplätze dadurch hier entstehen werden, könne man derzeit noch nicht abschätzen. "Verständlicherweise wird es sich nicht mehr in der Dimension des Werkes Viernheim bewegen", so Giesinger.

Meusburger machte weniger Umsatz

CEO Guntram Meusburger. ©handout/Meusburger

Wirtschaftlich effizient aufgestellt sein

Diese Entscheidung zur Werkschließung und Verlagerung nach Vorarlberg sei Teil eines umfassenden Zukunftsplanes mit dem Ziel, die führende Stellung in der Branche langfristig zu sichern. Denn dadurch werde man auch wirtschaftlich effizienter arbeiten können. "In einem herausfordernden Marktumfeld ist es entscheidend, strategisch zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte in dem Zusammenhang Geschäftsführer Guntram Meusburger.

Deutsches Werk in Seckach nicht betroffen

Bei Meusburger wird betont, dass von den Schließungsplänen in Deutschland nur das Werk in Viernheim betroffen sei. Das zweite Werk in Seckach (Baden-Württemberg), wo rund 30 Mitarbeitende Regelgeräte herstellen, werde auch weiterhin bestehen bleiben. Die beiden Werke in Viernheim und Seckach firmierten früher als Firma PSG. Im Jahr 2016 übernahm Meusburger das Unternehmen und integrierte es 2020 vollständig. (wpa/gübi)

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