Warum Lisa (17) und Alena (16) 1000 Origami-Kraniche fliegen lassen

Darum geht's:
- Alena (16) und Lisa (17) haben 1000 Origami-Kraniche gefaltet.
- Sie haben sich von einer ganz besonderen Geschichte inspirieren lassen.
- Die Kraniche werden zu einer Rauminstallation.
Alena Nigsch (16) und Lisa Marie Zeiner (17) haben sich in den vergangenen Monaten einiges vorgenommen. Die beiden Schülerinnen des Borg Götzis falteten Origami-Kraniche. Nicht nur wenige, sondern gleich 1000 der Papier-Vögel entstanden und werden nun zu einer ganz besonderen Installation.

Götzner Schülerinnen als Siegerinnen
Hinter dem Projekt steht der Wettbewerb "Junge Vilde", der heuer unter dem Thema "Hoffnung" stand. Lisa und Alena konnten die Jury überzeugen und durften ihre "1000 Kraniche" als Installation in der Johanniterkirche Feldkirch umsetzen. Auch die beiden anderen Siegerprojekte kommen aus Götzis: Für "Hoffnung und Träume" (Riana Wehinger, Mathilda Pinter, Heidi Rath) und "Licht am Ende des Tunnels" (Tina Tomaszewska, Laetizia Geutze, Isabella Hafner) gab es einen Anerkennungspreis. Bereits zum vierten Mal wurde "Junge Vilde" von der Johanniterkirche, der Stadt Feldkirch und der städtischen Sparkasse ausgeschrieben. Unterstützt wird der Nachwuchskunstpreis vom Bildungsnetzwerk Double Check. Oberstufenschüler aus ganz Vorarlberg reichten ihre Arbeiten ein. Passend dazu entwickelten sie schließlich eine Rauminstallation.



1000 Kraniche als Zeichen der Hoffnung
Ein Schwarm handgefalteter japanischer Origami-Kraniche flattert sozusagen im Kirchenschiff umher. Die Papiervögel sind dabei so angeordnet, dass daraus wieder ein großer Kranich entsteht. "Wir haben uns nach einer Sage inspiriert", verrät Lisa im VOL.AT-Gespräch. "Ein kleines Mädchen hat nach dem Anschlag auf Hiroshima – der Bombe – die Diagnose Leukämie erhalten. In Japan gibt es eine Sage, dass, wenn man 1000 von diesen Kranichen faltet, man von allen Sorgen geheilt wird. Und so hat sie das gemacht, ist aber leider verstorben", erzählt sie VOL.AT. Inspiriert davon falteten die beiden Schülerinnen 1000 Kraniche als Hoffnungssymbol.




"Ich habe es davor noch gar nicht gekonnt"
"Das Ganze hat so um die zweieinhalb bis drei Monate gedauert", verdeutlicht Lisa. Nicht nur die Vögel zu falten und so viele zusammenzubekommen, war die Herausforderung: "Es war sogar schon ein bisschen ein Stress, das Papier überhaupt aufzutreiben." Unterstützt wurden die Mädels bei ihrem Projekt von Familie und Freunden. "Alena und ich haben ab und zu ein paar Freunde eingeladen und haben dann so eine Art Kranich-Party gemacht, wo jeder mit Musik ein paar faltet", schildert sie. "Das hat relativ viel geholfen." Für Alena war Origami eine neue Erfahrung: "Also ich habe es davor noch gar nicht gekonnt", meint sie und lacht. "Als ich das zum ersten Mal gemacht habe, habe ich gedacht: Oje, das wird sicher sehr lange dauern." Aber je öfter man die Vögel falte, desto besser komme man rein. "Und wenn man es mit anderen macht, hat es noch viel mehr Spaß gemacht", so die 16-Jährige.


Überraschender Sieg: "Es war eine riesige Überraschung"
Ob sie damit gerechnet hätten, den Nachwuchskunstpreis zu erhalten? "Absolut gar nicht", meint Lisa. Vor allem, da die Entscheidung zum Origami-Projekt eher eine Last-Minute-Sache gewesen sei. "Wir hatten schon so was Anderes am Laufen", gibt die Schülerin zu verstehen. "Aber wir haben uns trotzdem Mühe gegeben bei dem Projekt, es so gut wie möglich zu machen. Wir haben so viel Gedanken und so viel Liebe wie möglich hineingesteckt", schildert die 17-Jährige. Auch die Konkurrenz sei sehr gut gewesen. "Es war eine riesige Überraschung", meinen die beiden Mädels daher zum Sieg beim Nachwuchskunstpreis. "Es würde uns wirklich freuen, wenn man mal vorbeikommt und es sich anschaut."
Video: 1000 Kraniche in der Johanniterkirche

Message der Hoffnung genau getroffen
Es habe rund 40 Einreichungen für den Wettbewerb gegeben, erklärt Jurymitglied und Johanniterkirchen-Kurator Arno Egger. Das Projekt von Lisa und Alena treffe einfach das Thema Hoffnung am besten, daher sei es ausgewählt worden. "Die Mädchen haben natürlich den ganzen Sommer falten müssen", gibt er zu verstehen. Die 1000 Kraniche zu falten, sei auch dementsprechend aufwendig. "Aber mit der Geschichte, die dahintersteckt, mit der japanischen Hiroshima-Geschichte und eben zum Thema Hoffnung, denke ich, dass das unsere Zeit genau trifft und den Wettbewerb genau trifft", meint Egger gegenüber VOL.AT. Es habe viele Herangehensweisen an das Thema gegeben, auch mit Licht und Spiegeln sei gearbeitet worden. "Aber ich denke, dass dieses Papier-Origami-Falten, diese Kraniche, wirklich die Message von dieser Hoffnung am besten trägt."
Am 17. November steht die Eröffnung mit Prämierung an. Die Ausstellung ist anschließend vom 18. November bis 22. Dezember 2023 in der Johanniterkirche Feldkirch zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
(VOL.AT)