Warum es so schwer ist, einen Therapieplatz zu bekommen

Michael Kögler ist Vorsitzender des Vorarlberger Landesverbands für Psychotherapie. Seit acht Jahren veranstaltet er mit ebendiesem die "anima". Eine kostenlose Veranstaltung in Dornbirn, die sich voll und ganz mit der seelischen und psychischen Gesundheit befasst.
Aber eins nach dem Anderen:
Bevor über diese Veranstaltung gesprochen wird, ein Exkurs in die eingangs erwähnte, angespannte Lage in Sachen Verfügbarkeit von Therapieplätzen. Warum ist das so und an wen kann man sich wenden, wenn man akute Probleme hat, das klärt Michael Kögler im ausführlichen Videointerview auf:
Nachfrage größer als Angebot
Zum einen erwähnt Michael Kögler, dass es keine einheitliche Lösung mit den Kassen gebe und die Psychotherapiepraxen daher regelrecht überrannt würden. Zum anderen spiele das allgemeine Weltgeschehen eine tragende Rolle bei der ansteigenden Zahl derer, die psychische Hilfe benötigen. Die Nachfrage sei daher deutlich höher als das Angebot. All das mache die Suche nach einem Therapieplatz nicht gerade einfacher.
„Anlaufstellen für Menschen, die akute Hilfe brauchen, sind in erster Linie immer der Hausarzt oder die Hausärztin“, so Kögler. Auch diverse Krankenhäuser, wie das Landeskrankenhaus in Rankweil oder das Institut für Sozialdienste in Vorarlberg, seien Anlaufstellen. Hier versuche man in Erstgesprächen, die Schwere der Krankheit herauszufinden, um dann einen Therapieplatz zu vermitteln. Laut Kögler gebe es am Institut für Sozialdienste allerdings sehr, sehr lange Wartezeiten.
Was sagt das Institut für Sozialdienste dazu
Nach mehrfacher Anfrage beim Institut für Sozialdienste lässt sich aus den getätigten Aussagen verschiedener Akteure des Instituts ableiten, dass nie genau gesagt werden kann, wie lange man auf einen Platz warten muss. Zwischen sechs und acht Monaten ist je nach Schwere der Krankheit ein ungefährer Anhaltspunkt. Für akute Erkrankungen, die lebensgefährlich werden können, ist jedoch direkte Hilfe vorgesehen.
Tag für psychische Gesundheit in Dornbirn
Kommen wir nun zum Thema des Anfangs des Artikels. Der Tag der psychischen Gesundheit wird am kommenden Samstag in Dornbirn stattfinden, ausgeschmückt mit der Veranstaltung "anima". Die Begrifflichkeit stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Psyche, Seele, Geist – und genau darum geht es bei der kostenlosen Aktion im Kulturhaus Dornbirn. Zwischen 09:30 Uhr und 17:30 Uhr werden diverse Vorträge und Workshops rund um das Thema psychische Gesundheit angeboten. Wer also in Kontakt treten oder einfach mehr zum Thema erfahren möchte, ist ganz ungezwungen eingeladen, teilzunehmen.
(VOL.AT)