AA

Warum du Koriander entweder liebst oder hasst

Neben den genetischen Faktoren spielt auch die kulturelle und soziale Prägung eine entscheidende Rolle bei der Frage, wie wir zu Koriander stehen.
Neben den genetischen Faktoren spielt auch die kulturelle und soziale Prägung eine entscheidende Rolle bei der Frage, wie wir zu Koriander stehen. ©Canva
Es gibt nur wenige Gewürze, die die Meinungen so stark teilen wie Koriander. In einigen Fällen können unsere Gene für diese Vorlieben oder Abneigungen verantwortlich sein.

Gehörst du zu denjenigen, die von Koriander nicht genug bekommen können und ihn in nahezu jedes Gericht einfließen lassen? Oder gehörst du eher zu denjenigen, die ihn regelrecht abscheulich finden und ihn mit dem Geschmack von Seife in Verbindung bringen?

Jetzt auf VOL.AT lesen

Liebe oder Hass - Die Genetik entscheidet

Anscheinend steckt hinter der Koriander-Vorliebe oder -Abneigung mehr als nur persönlicher Geschmack. Laut einer Studie werden unsere Gene, genauer gesagt das Gen mit dem mysteriösen Namen “OR6A2,” für unseren Geschmack in Bezug auf Koriander verantwortlich gemacht.

©Canva

Es gibt zwei Varianten dieses Rezeptors, wobei eine besonders empfindlich auf sogenannte Aldehyde reagiert. Sowohl Koriander als auch Seife enthalten viele dieser Aldehyde. Wenn jemand nun beide Varianten dieses Gens besitzt, die besonders stark auf Aldehyde reagieren, kann das dazu führen, dass der seifige Geschmack für diese Person intensiver wahrgenommen wird, was wiederum dazu führt, dass sie Koriander als unangenehm empfindet.

Gewöhnung und Kultur

Formuliere folgenden text um: Aber bevor jene, die Koriander nicht mögen, das Kraut nie wieder probieren: Man kann sich an den Geschmack von Koriander gewöhnen! Genauso wie Kinder manche Speisen bis zu 15 Mal probieren müssen, bevor sie sie mögen, können sich auch Erwachsene mit neuen Geschmacksrichtungen, wie eben zum Beispiel Koriander, anfreunden.

©Canva

Neben den genetischen Faktoren spielt auch die kulturelle und soziale Prägung eine entscheidende Rolle bei der Frage, wie wir zu Koriander stehen. Offensichtlich beeinflusst die Verbreitung des Gewürzes in der heimischen Küche unsere Vorlieben. In Regionen wie Südostasien, Lateinamerika und dem Nahen Osten, in denen Koriander in vielen Gerichten einen festen Platz hat, zeigen nur etwa drei Prozent der Bevölkerung eine Ablehnung gegenüber dem Kraut. Im Gegensatz dazu, in Europa, wo Koriander vielerorts immer noch als exotisch betrachtet wird, lehnen etwa 17 Prozent das Gewürz ab.

Gewöhnungssache: Tipps für Koriander in der Küche

Falls du Koriander doch noch eine Chance geben möchtest, gibt es viele Möglichkeiten, es in verschiedenen Gerichten auszuprobieren. Du kannst Koriander in Gemüsecurry, als Garnitur für Suppen oder Tomatensalat verwenden. Es eignet sich auch gut zum Würzen von Fleisch oder zur Verfeinerung von Couscous und Guacamole. Normalerweise wird das frische Kraut erst gegen Ende des Kochvorgangs oder sogar erst kurz vor dem Servieren zu den Gerichten hinzugefügt. Im Gegensatz dazu werden Koriander-Samen oft während des Kochens verwendet, beispielsweise in Schmorgerichten.

  • VIENNA.AT
  • Wissenschaft
  • Warum du Koriander entweder liebst oder hasst