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Warnung vor Spekulationen

Knapp 1400 Interessierte konnte am Doenstag Abend Raiffeisen-Landesbank-Direktor Dr. Karl Waltle zum Vortragsabend „Richtig und sicher navigieren in der Welt der Kapitalmärkte“ begrüßen.

Veranstalter waren die Vorarlberger Raiffeisenbanken und Raiffeisen Capital Management. Die „Vorarlberger Nachrichten“ und „Vorarlberg Online“ fungierten als Medienpartner.

Markus Koch, ntv-Korrespondent an der Wallstreet, vertrat die Ansicht, dass USPräsident George Bush und Allen Greenspan „innenpolitisch einen guten Job gemacht haben“. Dadurch hätten sie es geschafft, die US-Verbraucher bei Stimmung zu halten. Im dritten Quartal habe das Wachstum in den USA bei 6,5 bis 7,5 Prozent gelegen, was erste Anzeichen sein könnten, dass die Erholung an Dynamik gewinnt. Für das kommende Jahr sei mit einem Wachstum von vier Prozent in den USA zu rechnen.

Problemfelder bleiben

Allerdings, so Koch, sei diese Belebung sehr stark durch Zins- und Steuersenkungen verursacht. Nach wie vor auffallend schwach ist der Arbeitsmarkt. Und deshalb müsse sich erst erweisen, „ob der Konjunkturaufschwung tatsächlich Beine hat“. Wenn es nicht gelingt, den US-Arbeitsmarkt zu beleben, dann könnten wir im Frühjahr durchaus wieder einen Einbruch erleben.

Keine Zinssteigerung

Koch ist auch überzeugt davon, dass es derzeit in den USA wegen der hohen Verschuldung keine Zinssteigerung geben wird. Eine solche erwartet er frühestens Ende des kommenden Jahres.

Und Koch warnt: „Als europäischer Anleger würde ich vorsichtig sein, in Dollar zu spekulieren.“ Den künftigen Kurs des Dollars zum Euro sieht er bei 1,25 bis 1,30, da auch die USA derzeit kein Interesse an einem starken Dollar hätten.

Nicht nur im Hinblick auf den kommenden Wahlkampf in den USA, sondern auch für die nächsten Jahre befürchtet Koch, dass in den USA verstärkt eine Rückkehr zum Protektionismus stattfinden könnte. Anzeichen sieht er u. a. darin, dass die USA die Chinesen für die schlechte Arbeitsmarktsituation in Amerika verantwortlich machen und auch eine Neubewertung der chinesischen Währung fordern.
In den USA wird der Protektionismus wieder eine wichtigere Rolle spielen.

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