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Warnung vor Radikalisierung durch Corona-Verschwörungen

Anschober sieht die Gesellschaft nach einem Jahr Coronakrise "teilweise einfach erschöpft".
Anschober sieht die Gesellschaft nach einem Jahr Coronakrise "teilweise einfach erschöpft". ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Experten warnten am Dienstag vor der Gefahr von Corona-Verschwörungsmythen und einer zunehmen Radikalisierung der Bevölkerung.

Rund ein Jahr nach dem ersten Corona-Lockdown sieht Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die Gesellschaft in Österreich "teilweise einfach erschöpft" Es gäbe auch eine "ganz kleine Minderheit", die zunehmend aggressiv auftritt. Dies habe dafür gesorgt, dass er selbst unter Personenschutz steht, sagte Anschober.

Experten warnten indes vor einer zunehmenden Radikalisierung durch Verschwörungsmythen.

Anschober sieht Gesellschaft "teilweise einfach erschöpft"

Anschober rief einmal mehr zum Zusammenhalt in der Coronakrise auf. "Jeder ist Teil einer gemeinsamen Kraftanstrengung", sagte der Minister am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Um den vielen Falschinformationen und einer Spaltung der Gesellschaft entgegenzutreten, müsse Aufklärung durch die Wissenschaft ins Zentrum gerückt werden. "Fakten schaffen Vertrauen", so Anschober

Die Gefahr von Corona-Verschwörungsmythen unterstrich Andre Wolf von "mimikama - Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch". Zwar sei die Verbreitung von Fake News derzeit "ganz leicht abgeflacht", da es viele "leid sind, über das Thema zu sprechen", dies könnte sich aber schnell wieder ändern. Wolf unterstrich, dass es natürlich auch "berechtigte Ängste" gebe, gleichzeitig warnte der Experte aber auch von einer zunehmenden Radikalisierung durch Verschwörungsmythen und Falschmeldungen. Ein Weg, um Fake News besser entgegentreten zu können, wäre eine Verbesserung der Medienkompetenz.

Angst vor Spaltung der Gesellschaft gestiegen

Daniela Ingruber, Demokratieforscherin beim Austrian Democracy Lab an der Donau-Uni Krems, warnte ebenfalls vor einer zunehmenden Radikalisierung. Bei ihrer jüngsten Untersuchung zeigte sich, dass die Angst vor einer Spaltung der Gesellschaft bei den Österreichern stark von unter 70 Prozent auf 78 Prozent gestiegen ist. 90 Prozent sahen die Demokratie aber noch als beste Staatsform.

(APA/Red)

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