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Wander-Puzzle auf den Kanaren

Auf den "Inseln des ewigen Frühlings" kann man sich die Touren ganz nach Gusto zusammenstellen.
Kanarische Inseln

Die Kanarischen Inseln sind als ganzjähriges Urlaubsziel vor allem Strandurlaubern bekannt – die spektakulären Vulkanlandschaften auf Gran Canaria, Lanzarote oder Teneriffa werden meist eher mit Ausflugsfahrten denn mit Wanderungen in Verbindung gebracht. Aber die Kanaren können viel mehr – vor allem die Vielfalt der Landschaft ist beeindruckend. Nicht von ungefähr ist mehr als die Hälfte des Territoriums der sieben Haupt- und sechs Nebeninseln als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Auf Teneriffa gibt es alles, was zu einem echten Gebirge dazugehört: steile Bergpfade, tiefe Schluchten, staubige Geröllfelder und atemberaubende Etappen durch immergrünen Lorbeerwald. Und dazu Spaniens höchsten Berg, den Pico de Teide – der sich im Herzen des Eilandes auf immerhin 3718 Meter erhebt, also nicht einmal hundert weniger als Österreichs Top- Gipfel, der Großglockner!

Fantastische Vulkanlandschaft

Der Teide-Nationalpark ist seit 2007 UNESCO-Weltnaturerbe und beeindruckt neben seiner Höhe vor allem mit teilweise stürmischen Winden und einer fantastischen Vulkanlandschaft. Schwarze Lavaströme erinnern an Lawinenablagerungen, der Blick aufs Meer und die Nachbarinseln ist beeindruckend. Aber der Aufstieg geht ordentlich in die Beine, auch die Lunge ist auf dieser Höhe bereits gefordert – gemütlicher kann man den Prestige- Gipfel mit der Teleférico del Teide, der höchsten Luftseilbahn Spaniens, erklimmen. Die 1971 von der Firma Von Roll (heute Doppelmayr) erbaute Seilbahn bringt die Passagiere in rund acht Minuten von der Basisstation auf 2356 Metern bis auf 3555 Meter über dem Meeresspiegel. Die restlichen 200 Höhenmeter bis zum Gipfel müssen allerdings von allen „per pedes“ bewältigt werden. Und wenn der Wind richtig einsetzt, ist sowieso Schluss mit Seilbahnfahren, dann kann auch den Gemütlichen ein langer Abstieg bis zur Talstation drohen. Und der Abstieg über die schwarzblauen Lavabrocken der Montana Blanca ist alles andere als ein Spaziergang.

Eine Hütte auf 3260 Metern

Auf 3260 Metern bietet das „Refugio de Altavista“ Erholungssuchenden die Möglichkeit zu einer kurzen Erholung, die Schutzhütte ist auch ideal für Wanderer, die den Sonnenauf- oder Untergang am Gipfel erleben wollen. Das beinahe kreisrunde La Gomera hat einen ganz anderen Charakter. Die Insel wird sogar von einem ganzjährig Wasser führenden Fluss durchflossen – der Rio del Cedro wird meist von einem dschungelartigen Loorbeerwald begleitet, der mit Flechten, Moosen und Farnen durchsetzt ist. Dieser uralte Wald bedeckt ein Viertel der Insel und bildet den Nationalpark von Garajonay. Dort war zu Ostern sogar die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem Mann unterwegs, um sich ein wenig von den hektischen Staatsgeschäften zu erholen.

Die Barrancos auf La Gomera

La Gomera wirkt nicht so schroff wie etwa der Teide, man darf die Wanderungen aber auf keinen Fall unterschätzen. Die Barrancos, tief eingeschnittene Schluchten, ziehen sternförmig von der Inselmitte bis zur Küste – steinige Ziegenpfade führen entlang von steilen Klippen und Abhängen durch den Dschungel nach oben. Trittfestigkeit, Schwindelfreiheit und auch eine gute Orientierung sind Pflicht, da die Wege nicht perfekt markiert sind. Am besten vertraut man auf einen heimischen Guide, mit dem man zum einen sicher ans Ziel findet und zum anderen viele Infos über die faszinierende Flora (mit über 700 endemischen Pflanzen), den vulkanischen Ursprung der Insel sowie die Besiedlung durch die Guanchen und deren Vertreibung durch dei Spanier bekommen kann. Auf Gran Canaria gehört eine Tour zum Roque Nublo, dem Wahrzeichen der Insel, zum Pflichtprogramm – zu ihm kommt man am leichtesten vom Parkplatz La Goleta, es gibt aber auch einige wesentlich anspruchsvollere und lohnendere Zustiege durch den kanarischen Kiefernwald. Die Bäume „melken“ in Höhenlagen von 1000 bis 2000 Metern das Wasser der reichlich vorhandenen Passatwolken – es kondensiert an den langen Nadeln und tropft als Niederschlag ab. Der „Wolkenfels“ selbst gibt sich oft geheimnisvoll und hüllt sich in dichten Nebel, auf die Spitze des 70 Meter hohen Basalt-Monolithen können nur gute Kletterer, die mit Seil und Haken umgehen können. Aber schon die Rast am Fuße des markanten Felsens mit seinem Begleiter, dem Mönch, ist ein absolutes Highlight der kanarischen Inselwanderungen. Eine lohnende Variante ist danach noch der Weiterweg zum 2000 Meter hohen Campanario, der ein paar herrliche Ausblicke verspricht – unter anderem bis zum besagten Pico de Teide auf der Nachbarinsel …

 

Whale-Watching im Atlantik Der Atlantik bietet unzählige Wassersportmöglichkeiten – vom Tauchen über das Surfen, Segeln und Wellenreiten bis zum Fischen. Auch Wale- Watching wird von mehreren Firmen angeboten, in den kanarischen Gewässern können bis zu 26 Arten von Meeressäugetieren beobachtet werden – etwa Grind- und Pottwale oder Delfine. Vor allem im Süden Teneriffas (Los Cristianos, Los Gigantes) werden Wal- und Delfin- Safaris angeboten – manche Veranstalter geben sogar die Garantie, dass die Reisenden ihr Fahrtgeld zurück erhalten, falls keine Wale gesichtet werden.

Gute Fährverbindungen Auf den Kanaren gibt es viele Flüge zwischen den Inseln, die aber recht teuer geworden sind – Fährverbindungen sind deutlich billiger. Man kann alle Inseln mit der Fähre erreichen, Teneriffa und Gran Canaria sind dabei die Drehkreuze des Fährfahrplans. Die Fähren werden von verschiedenen privaten Gesellschaften betrieben. Oft fahren die Schiffe in einem Hafen ab, der geografisch der Zielinsel am nächsten liegt.

Auch Kolumbus war schon da Christoph Kolumbus legte 1492 auf der Suche nach Indien einen Zwischenstopp auf La Gomera und Gran Canaria ein – was mit diversen Statuen und einem Museum gewürdigt wird.

Stärker als Waldbrände Die kanarische Pinie ist eine einzigartige Baumart. Wegen ihres Feuerwiderstandes, der es ihr erlaubt, sich nach einem Brand zu regenerieren, ist sie perfekt auf das Klima eingestellt.

 


REISEINFOS

Anreise: Alle kanarischen Inseln haben inzwischen einen Flughafen. Von Österreich/Deutschland aus können Flüge nach Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa und La Palma direkt gebucht werden. Auf La Gomera und El Hierro gibt es kleine Regionalflugplätze.
Sprache: Landessprache ist Spanisch. Wegen der langen Tradition des Tourismus kommt man mit Deutsch oder Englisch vor allem auf den touristisch besser erschlossenen Inseln Gran Canaria, Teneriffa, Fuerteventura und Lanzarote meist problemlos durch.
Wander-Anbieter: DAV Summit Club, Am Perlacher Forst 186, 81545 München, Tel +49 89 64240-0, E-Mail: info@dav-summit-club.de, www. summit-club.de.
Weitere Infos: Spanisches Fremdenverkehrsamt Wien, Walfischgasse 8/ Mzz, 1010 Wien, Tel. 01 5129580, E-Mail: spaininfo@tourspain.es, www. spain.info.de.

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