Waldbrandgefahr und Sonnewendfeuer: Passt das zusammen?

Auch wenn Vorarlberg bislang gut durch die Trockenperiode gekommen ist und es bislang bei glimpflich verlaufenden kleineren Bränden geblieben ist, herrscht aktuell weiterhin hohe Waldbrandgefahr.
Ist es deshalb vertretbar aktuell Sonnwendfeiern mit Funken abzuhalten, oder stellt dies eine erhebliche Gefahr dar?
"Eigenverantwortung reicht nicht aus"
Wenn es nach der Meinung der Grünen Vizebürgermeisterin von Bregenz, Sandra Schoch geht, sollte darüber diskutiert werden.

In einem Twitter-Post schreibt die Politikerin: "Es ist Zeit über Sonnwendfeiern mit Funken, wie zum Beispiel für diesen Samstag auf dem Pfänder in Bregenz angekündigt, zu sprechen. Der Appell an die Eigenverantwortung ist zu wenig." Sprich: Die Veranstalter sollten aktuell auf das Abbrennen von Sonnwendfeuern verzichten.
Veranstalter: Wir prüfen sehr genau
Doch was sagen die angesprochenen Veranstalter dazu? Thomas Kinz von der Pfänderbahn in Bregenz, der im Beitrag von Schoch direkt angesprochen wurde erklärt auf Nachfrage: "Sich dazu Gedanken zu machen ist begrüßenswert, denn natürlich gilt es mögliche Gefahren für Menschen und Natur möglichst auszuschließen." Deshalb ist man, was das geplante Sonnwendfeuer am Pfänder am Samstag angeht, mit den Experten der ZAMG in engem Austausch um einen sicheren Ablauf zu gewähren. Aktuell sei die Waldbrandgefahr tatsächlich auch im Bereich des Pfänder hoch, allerdings bringen die erwarteten Niederschläge eine deutliche Entwarnung mit sich. Für Samstag steht die Gefahrenkarte deshalb auf "grün", was bedeutet, dass es keine oder eine nur sehr geringe Waldbrandgefahr im Pfändergebiet gibt. Dies war für Kinz ein ganz wichtiger Punkt bei der Entscheidung die Veranstaltung zu machen. "Wir wollen selbstverständlich weder die Natur, noch die Tiere oder die Besucher gefährden.
Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen
Außerdem habe man zusätzlich eine ganze Reihe von Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. So ist die Feuerwehr mit einem Tanklöschfahrzeug vor Ort, ebenso die Bergrettung und auch ein privater Sicherheitsdienst, der dafür sorgt, dass die Besucher nicht etwa wilde Lagerfeuer anzünden oder sich und andere anderweitig gefährden. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass das Feuer von Experten geplant und aufgebaut wird, die langjährige Erfahrung im Abhalten von Funken haben und dementsprechend für ein sicheres Abbrennen sorgen.

Kein Feuerwerk mehr geplant
Worauf man aber mittlerweile aus Sicherheits- aber vor allem auch aus Naturschutz- und Umweltgründen verzichte, sei das Feuerwerk. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß und der Verzicht darauf schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Tiere.

Historische Bedeutung des Sonnwendfeuers
Auch für den Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch, steht bei Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen dem Fest nichts entgegen, auch wenn er erwähnt, dass es sich eigentlich um ein Fest auf dem Gemeindegebiet von Lochau handelt und die Stadt Bregenz hier keine Zuständigkeit hat. Die Veranstaltung finde mittlerweile seit rund 20 Jahren statt und Thomas Kinz und sein Team seien hier erfahren und verantwortungsbewußt bei der Planung und Durchführung. "Ich bin überzeugt, dass der Veranstalter nichts macht, was die Natur und die Besucher gefährdet, so Bürgermeister Michael Ritsch auf Nachfrage. Auch wenn es sich eigentlich um eine Veranstaltung in Lochau handelt, habe es schon eine historische Bedeutung für Bregenz. Immerhin handelt es sich um eine keltische Tradition und es waren ja die Kelten, die für die erste Besiedlung von Bregenz verantwortlich zeichnen.

Sitzunterlage nicht vergessen
Der Veranstalter freut sich auf ein schönes Fest, gibt den Besuchern abschließend aber noch einen Tipp mit auf den Weg. Normalerweise schaut man als Veranstalter ja eher skeptisch auf Niederschläge, diesmal jedoch sind wir sehr froh, dass diese dazu beitragen, dass wir die Sonnwendfeier abhalten können. Allerdings empfiehlt er den Besucher deshalb eine Sitzunterlage mitzubringen, denn die prognostizierten Niederschläge führen auch dazu, dass der Boden feucht sein wird.
(VOL.AT)