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Waldbrand in NÖ: Diskussion um Handydaten-Auswertung

Das brennende Waldgebiet in Niederösterreich.
Das brennende Waldgebiet in Niederösterreich. ©APA/EINSATZDOKU.AT/PATRIK LECHNER
Im Oktober und November 2021 brannte der Wald in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkrichen). Nun ist eine Diskussion um eine mögliche Handydaten-Auswertung angelaufen.
Ermittlungen gegen unbekannte Täter laufen
"Größter Waldbrand, den es je in Österreich gab"

Ein solches Vorgehen bei der Suche nach etwaigen Verursachern wurde nun von der Bezirkshauptmannschaft gefordert, wie der "Kurier" am Dienstag online berichtete. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sieht die Voraussetzungen für die Auswertung jedoch nicht gegeben.

Waldbrand in NÖ: Diskussion um Auswertung von Handydaten

Dem Medienbericht zufolge hat Alexandra Grabner-Fritz, Bezirkshauptfrau von Neunkirchen, ein zweiseitiges Schreiben an die Anklagebehörde gerichtet. Darin machte Grabner-Fritz ihrem Unbehagen über die bisher nicht eingesetzte Handyauswertung Luft. Betont wurde laut "Kurier", dass eine Klärung der Causa "vor allem generalpräventive Wirkung" haben würde.

Für eine Funkzellenauswertung fehel die rechtliche Grundlage

Markus Bauer, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, bestätigte der APA am Dienstagabend das Vorliegen eines solchen Schreibens. Für eine Funkzellenauswertung fehle allerdings die rechtliche Grundlage. Ermittelt werde weiterhin wegen des Verdachts der fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst gegen unbekannte Täter. Laut Strafgesetzbuch droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Um die Datenauswertung vornehmen zu können, müsste aber "von einem Vorsatzdelikt" ausgegangen werden, betonte der Sprecher. Barbara Haider, leitende Staatsanwältin in Wiener Neustadt, kündigte dem "Kurier" an, ihrer Dienstaufsicht nachzukommen und zu prüfen, ob es seitens der Behörde zu Ermittlungsfehlern gekommen ist.

Waldbrand war am Mittagsteig in Hirschwang ausgebrochen

Der Waldbrand war am 25. Oktober 2021 am sogenannten Mittagsteig in Hirschwang ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich extrem rasch aus - innerhalb von zehn Stunden von fünf auf etwa 115 Hektar. Feuerwehrangaben zufolge entwickelte sich in steilem und felsigem Gelände einer der aufwendigsten Löscheinsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung der vergangenen Jahrzehnte. Fast 9.000 Helfer waren in Summe an Ort und Stelle. Am 6. November 2021 wurde "Brand aus" gegeben

Brandursache soll von "fremder Zündquelle" ausgegangen sein

Hinsichtlich der Ursache wird von einer "fremden Zündquelle" ausgegangen. Festgestellt wurde u.a. mittels Video-Aufzeichnungen der Rax-Seilbahn, dass die Flammen an einer Stelle entstanden sind, an der in der Vergangenheit immer wieder Lagerfeuer gemacht worden waren. Von den Ermittlern wurde auch das achtlose Wegwerfen einer Zigarette als Auslöser des Brandes nicht ausgeschlossen.

(APA/Red)

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