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Waldbrand in Niederösterreich: Das sagt Tanner zum Bundesheer

"Das österreichische Bundesheer ist die strategische Reserve der Republik", erklärte Klaudia Tanner.
"Das österreichische Bundesheer ist die strategische Reserve der Republik", erklärte Klaudia Tanner. ©APA/FLORIAN WIESER (Symbolbild)
Das Bundesheer konnte im Rahmen der Bekämpfung des Waldbrands in Hirschwang (Bezirk Neunkirchen) seinen Beitrag leisten. Das ist die Ansicht von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Bundesheer beendet Einsatz

"Wir haben alle Anforderungen auch in diesem Bereich erfüllen können", sagte Tanner am Montag in Wien. Berichte, wonach nur zwei von derzeit insgesamt neun Bundesheerhubschraubern des Typs Black Hawk einsatzfähig seien, dementierte sie weder, noch bestätigte sie diese.

Tanner über Hubschrauberkapazitäten

Die Hubschrauberkapazitäten, die in Niederösterreich angefordert worden seien, seien auch zur Verfügung gestellt worden, betonte die Ministerin. In der Vergangenheit habe es freilich einen Investitionsstau beim Heer "auch in der Luft" gegeben, "den wir abzuarbeiten haben", fügte die ÖVP-Politikerin hinzu. "Das ist ein offenes Geheimnis." Seit 2013 sei klar gewesen, "dass wir im Bereich der Black Hawks Updates vornehmen müssen". Es habe aber Jahre gedauert, bis die Updates beschlossen wurden.

Brandbekämpfung mit Hubschraubern

Bei der Brandbekämpfung aus der Luft im Rax-Schneeberg-Gebiet waren demnach an Spitzentagen sechs Bundesheerhubschrauber im Einsatz. Nach früheren Angaben des Verteidigungsministeriums waren dies zwei aus den USA angekaufte Black Hawks sowie weitere Helikopter der Typen Augusta Bell und Alouette. Tanner erwähnte am Montag außerdem einen Black Hawk des Bundesheeres, der zurzeit im Rahmen der EU-Auslandsmissioin EUFOR-ALTHEA in Bosnien im Einsatz sei. Außerdem wurde in Niederösterreich ein Flächenflugzeug mit Wärmebildkameras zum Aufspüren von Glutnestern eingesetzt. Die nationale und internationale Zusammenarbeit bei dem Katastropheneinsatz hat aus Sicht Tanners gut funktioniert.

SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer hatte rund um die Brände kürzlich in einer Aussendung beklagt: "Von neun Blackhawks, die das österreichische Bundesheer besitzt, sind momentan nur zwei einsatzfähig. Sieben sind in der Wartung oder beim Upgrade im Ausland." Von den einsatzfähigen zwei sei einer am Nationalfeiertag auf dem Heldenplatz in Wien gestanden und sei deswegen verspätet gegen den Großbrand eingesetzt worden.

Mehr Black-Hawk-Hubschrauber

Neben den nun laufenden Updates bei den Black Hawks werden laut dem Verteidigungsministerium drei weitere Black-Hawk-Hubschrauber zugekauft, so dass ihre Zahl auf insgesamt zwölf steigen soll. Tanner will auch die anderweitige Nachbeschaffung "weiter in die Gänge" bringen, wie sie sagte. Der Ankauf von 18 Hubschraubern des Typs Leonardo AW169M aus Italien (Gesamthöhe 300 Millionen Euro) verzögert sich allerdings. Während Tanner bei ihrem Auftritt am Vormittag erneut versicherte, bei der Bestellung sei alles im Plan, und alle 18 würden bis Ende 2022 geliefert, stellte ihr Ressort am Nachmittag richtig, dass nur zwei der 18 bis Ende nächsten Jahres an Österreich geliefert würden, die übrigen dann erst nach und nach bis ins Jahr 2025. Zwölf Stück werden in Aigen im Ennstal, sechs in Langenlebarn stationiert sein. Die ersten Leonardo-Helikopter werden demnach aber wie geplant 2023 einsatzfähig sein. Die Verteidigungsministerin kündigte an, sie werde in zwei Wochen zu weiteren Vertragsunterzeichnungen im Rahmen der Beschaffung nach Italien reisen.

Die Leonardo-Hubschrauber würden in Sachen Löscheinsätze "sehr viel mehr können" als die vorhandenen, strich Tanner hervor. Zugleich betonte sie mit Blick auf weitere Hilfs- und Assistenzeinsätze: "Das österreichische Bundesheer ist die strategische Reserve der Republik, aber nicht der erste Ansprechpartner, wenn es um Katastrophenschutz geht."

(APA/Red)

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