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Walchhofer Schnellster in Bormio-Training

©AP
Die beiden Gröden-Dominatoren Michael Walchhofer und Werner Heel sind auch am Sonntag in der letzten Weltcup-Abfahrt des Jahres in Bormio die großen Favoriten.

Walchhofer, der die Abfahrt im Grödnertal gewonnen hatte, erzielte im Abschlusstraining vier Hundertstel vor dem Südtiroler Super-G-Sieger von Gröden Bestzeit. Heel war schon im Freitag-Training klar der Beste gewesen war.

Einen Tag nach dem Horror-Training auf der anspruchsvollen und 3.200 m langen, kräfteraubenden Stelvio-Piste war bei den Herren vor allem Kraft sparen angesagt. Am konsequentesten setzte dies der Schweizer Didier Cuche um, der nach rund eineinhalb Minuten abschwang. Im Gegensatz zum Freitag kamen diesmal bei strahlendem Sonnenschein auf einer etwas griffigeren, wenn auch unten noch immer sehr eisigen Piste alle Fahrer unversehrt ins Ziel.

Am schnellsten Walchhofer, obwohl der Salzburger selbst versucht hatte, im Mittelteil Kraft zu sparen. “Danach war es schwierig, die Spannung wieder aufzubauen”, gestand der 33-jährige Zauchenseer, der am Vortag noch gemeint hatte, dass diese Abfahrt “zu viel für einen Familienvater” sei. “Gestern war der Respekt vor dieser Abfahrt schon sehr groß. Deshalb war diese Bestzeit heute sehr gut für das Selbstvertrauen”, gab sich der Routinier am Samstag wieder sehr zuversichtlich. “Die Angst habe ich besiegt, der Respekt ist noch immer da.”

Zweitbester Österreicher war als Siebenter wenig überraschend Klaus Kröll, der immer noch seinem ersten Weltcupsieg hinterherjagt. “Eine Abfahrt, die mir liegt. Hier gibt’s nur Vollgas”, gab sich der Steirer zuversichtlich. Hermann Maier war hingegen skeptisch. “Unten das Eis taugt mir, aber oben im griffigen Teil bekomme ich keine Zeit zusammen”, meinte der 36-jährige Salzburger.

Erstaunlich stark fuhr erneut Heel. Der Südtiroler, den viele in Gröden wegen Startnummer eins noch zum vom Wind begünstigten Glückssieger erklärt hatten, fuhr erneut technisch stark und schnell. “Er wäre am Freitag auch ohne Torfehler der Schnellste gewesen”, war Walchhofer überzeugt. “Aber ich habe schon gezeigt, dass auch mit mir zu rechnen sein wird”, stapelte der Österreicher, der 2006 in Bormio einen Doppelsieg gefeiert hatte und seit dem Gröden-Triumph das rote Trikot des Führenden im Abfahrtsweltcup trägt, tief.

Mit diesem will Walchhofer auch ins Neue Jahr gehen. Alleine im Jänner stehen mit Wengen, Kitzbühel und Garmisch die drei ganz großen Abfahrts-Klassiker auf dem Programm. In der Gesamtwertung sollte der Norweger Aksel Lund Svindal (430 Punkte) seine Führung vor dem Technik-Block in Zagreb und Adelboden behalten. Mit Benjamin Raich (393) und dem Franzosen Jean-Baptiste Grange (266) fehlen die ersten zwei Verfolger in Bormio, zudem fuhr der Norweger in beiden Abfahrts-Trainings extrem stark.

Fehlen wird in Bormio neben dem am Freitag gestürzten Schweizer Tobias Grünenfeler (Seitenband-Einriss) und dem US-Amerikaner Thomas Lanning (Knie- und Rippenverletzung) auch der Österreicher Hannes Reichelt. Der schon im November in Kanada an Knieproblemen laborierende Salzburger hat im ersten Trainingslauf nun auch das andere Knie beleidigt und muss zwei Tage pausieren. Keine guten Neuigkeiten für den ÖSV, nachdem auch Hans Grugger und Mario Scheiber weiterhin verletzt fehlen und Andreas Buder für diese Saison überhaupt w.o. gegeben hat.

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