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Walchhofer Schnellster im Kitz-Training

Zahlreiche Unterbrechungen in Kitzbühel
Zahlreiche Unterbrechungen in Kitzbühel ©APA (Jäger)
Das erste Training für die Weltcup-Abfahrt der Herren in Kitzbühel ist bei teils dichtem Nebel und mit Unterbrechungen durchgeführt worden und dauerte fast dreieinhalb Stunden. Trainingsbilder 

Mit einer Bestzeit im ersten Kitzbühel-Abfahrtstraining hat Michael Walchhofer am Mittwoch die beste Antwort auf das jüngste Debakel der ÖSV-Abfahrer in Wengen gegeben. Der Salzburger erzielte im wegen Nebels mehrmals unterbrochenen und fast dreieinhalb Stunden dauernden Training auf der Streif in 1:59,68 Minuten Bestzeit vor Vorjahres-Sieger Didier Cuche (SUI) sowie den zeitgleichen Christoph Gruber und Bode Miller (USA). Auch Hermann Maier ging gleich aus sich heraus und wurde Fünfter.

 

Auch wenn ein erstes Training immer ein gewisses Abtasten ist und sich speziell in Kitzbühel sogar die Stars normalerweise zunächst eher zurückhalten, gingen wegen der unsicheren Wetterlage die meisten Asse diesmal sofort zur Sache. So auch Walchhofer. Der mit Startnummer 16 fahrende Routinier musste zwar wegen Nebels 40 Minuten auf seinen Start warten, hatte prompt beim Zielsprung eine echte Schrecksekunde, als sich seine Ski steil aufrichteten. “Das hat zwei Zehntel gekostet. Aber ich bin mit meiner Zeit extrem zufrieden”, sagte der Abfahrts-Branchenführer aus Österreich.

Dass das Ländermatch Österreichs-Schweiz in Kitzbühel munter weitergehen wird, weiß auch “Titelverteidiger” Cuche. Der Schweizer startete wie Walchhofer noch bevor man die Läufer wegen des Nebels im Mittelteil zum “Aufrechtfahren” anhielt. Ohne diese Anordnung zum Fahren auf eigene Gefahr hätte man wohl erneut kein komplettes Training absolvieren können, was nach der Dienstag-Absage sehr riskant gewesen wäre.

Der von einer Magengrippe geschwächte Gruber (“Es geht mir bereits deutlich besser”) und Maier fuhren erst nach diesem “Bremsauftrag”, beide hielten aber offensichtlich nicht viel von Vorsicht. “Ich habe die Tore gesehen, das hat genügt. Ich bin gefahren, was die Sicht zugelassen hat”, meinte Maier zufrieden. “Das war schon deutlich besser als zuletzt im Training”, meinte der 36-Jährige, der vergangene Woche in Wengen sogar vorzeitig abreisen wollte und von der guten Präparierung der Piste in Kitzbühel auch angetan ist. “Im Vorjahr war es ja total wellig. Jetzt kann man sich beim Schwungansatz mehr spielen, muss aber auch mehr angreifen und ist insgesamt schneller.”

Nach der Dienstag-Absage wegen des Neuschnees verzögerte am Mittwoch Nebel das Training immer wieder. Walchhofer musste während der 40-minütigen Unterbrechung gleich dreimal am Start wieder abschnallen. “Am Ende war ich aber innerhalb von vier Minuten wieder rennbereit. Das zeigt, dass mein Selbstvertrauen nicht so schlecht sein kann”, sagte der Altenmarkter, der vergangenen Samstag in Wengen als 26. seine bisher größte Abfahrts-Ohrfeige kassiert hatte.

Die richtige Antwort also auf Wengen, das ja für eine Menge Sticheleien aus der Schweiz gesorgt hatte? “Ja. Aber die beste Antwort wäre, auch so ein Ergebnis im Rennen zu bringen”, scherzte der baumlange Salzburger. Nur der Schreck beim nach dem dem Macartney-Unfall im Vorjahr nun als kleine “Schanze” ausgeführten Zielsprung nagte ein wenig. “Ich habe ihn total unterschätzt”, gestand Walchhofer. “Obwohl ich heute schon durchwegs in Position gefahren bin, ist noch was drin. Von mir aus braucht es aber kein weiteres Training.”

Auch Cuche hielt sich mit dem Nebel nicht viel auf. Der Vorjahressieger hatte wegen seines Rückenleidens Schmerzmittel genommen, bei der Fahrt aber keine Probleme. Der Liechtensteiner Marco Büchel, 2008 Gewinner des Super-G, schwärmte trotz des Schlechtwetters förmlich von der Strecke. “Die Piste ist grandios. Die schönste Streif, die ich je gefahren bin”, sagte der 37-Jährige.

Klaus Kröll war trotz seiner Handverletzung als Achter drittbester ÖSV-Fahrer. Und das, obwohl der Steirer wegen seiner drei gebrochenen Handwurzelknochen mit einer Spezialschiene aus Plastik fuhr und sich speziell beim Start noch zurückgenommen hatte. “Es ist nicht so ein gutes Gefühl, wenn du nicht weißt, wie es gehen wird. Ich habe die Hand schon gespürt und wollte es deshalb am Start nicht ganz ausreizen. Aber in der Position war ich dann schmerzfrei, ich habe noch viel Reserve”, erzählte der Öblarner, der 1,65 Sekunden Rückstand hatte und von einer Piste im “perfekten” Zustand sprach.

 

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