In einem Hundertstel-Krimi setzte sich der Salzburger 0,05 Sek. vor US-Lokalmatador Steven Nyman und 0,10 vor dem Schweizer Topfavoriten Didier Cuche durch. Mario Scheiber wurde nach bester Zwischenzeit Achter, Hermann Maier landete auf Platz elf, Benjamin Raich punktete als 19.
Auf wegen Windes verkürzter Strecke waren wegen zu Rennbeginn einsetzenden Schneefalls die tieferen Startnummern klar benachteiligt. Die “rote Gruppe” der Abfahrts-Asse mit Startnummern zwischen 16 und 22 hatte dann aber sehr gute Bedingungen, teilweise sogar Sonnenschein. “Meine Fahrt war trotzdem so ungestüm, dass ich erst an den Sieg glaubte, als Cuche im Ziel war”, freute sich Walchhofer über seinen neunten Abfahrts-Erfolg. Um den er dann aber doch noch einmal zittern musste. Der mit Nummer 53 fahrende US-Amerikaner Andrew Weibrecht lag bei der zweiten Zwischenzeit voran und bei der dritten nur 7/100 Rückstand hinter Walchhofer, machte aber einen schweren Fehler und wurde letztlich Zehnter.
Erstmals gewann Walchhofer damit auf der berühmten Raubvogelpiste. “Es ist eine der schwierigsten Abfahrten und daher etwas ganz Besonderes, hier zu gewinnen”, sagte der Olympia-Zweite. ÖSV-Herrenchef Toni Giger atmete ebenfalls auf: “Wir kommen zu jedem Rennen, um zu gewinnen. Das hat seit Saisonbeginn nicht geklappt, deshalb ist dieser Sieg ganz besonders”.
Walchhofer bezeichnete das Rennen als letztlich “fair”. Das sahen die vom dichten Schneefall betroffenen Fahrer anders. Klaus Krölls Blindflug führte an einem Tor vorbei. Hermann Maier, der jahrelang gegen seine hohen Startnummern gewettert hatte, hätte sich an diesem Tag wohl eine höhere als die elf gewünscht, die ihm die neue Startregel beschert hatte: “Ich bin eine so perfekt enge Linie gefahren, dass ich im Tiefschnee war. Im Moment ist es einfach verhext.”
Für die geschlagenen Head-Stars sprach Rennchef Rainer Salzgeber. “Wir waren auf einen Start von ganz oben eingestellt.” Durch die Verkürzung war aber das lange flache Gleitteil aber entfallen. Stiller Held des Tages war der zweitplatzierte Nyman. Er war mit Startnummer acht und damit als einziger der Top-3 bei schlechtesten Bedingungen gefahren. Am Ende lag er dennoch nur 5 Hundertsel hinter Walchhofer.
Ergebnis der Herren-Abfahrt der Herren in Beaver Creek:
1. Michael Walchhofer ((AUT):): 1:13,74 Min.
2. Steven Nyman (USA): +0,05 Sek.
3. Didier Cuche (SUI): +0,10
4. Didier Defago (SUI): +0,19
5. Marco Büchel (LIE): +0,20
6. Bode Miller (USA): +0,36
7. Peter Fill (ITA): +0,38
8. Mario Scheiber (AUT): +0,39
9. Kurt Sulzenbacher (ITA): +0,53
10. Andrew Weibrecht (USA): +0,54
11. Hermann Maier (AUT): +0,56
12. Andrej Jerman (SLO): +0,65
13. John Kucera (CAN): +0,74
14. Ambrosi Hoffmann (SUI): +0,76
15. Erik Guay (CAN): +0,80
weiters: 19. Benjamin Raich (AUT): +1,02
23. Christoph Gruber (AUT): +1,20
35. Romed Baumann (AUT): +1,68
38. Georg Streitberger (AUT): +1,95
44. Hannes Reichelt (AUT): +2,55
Ausgeschieden u.a.: Christoph Alster, Klaus Kröll (beide AUT)