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Walchhofer & Co. die Gejagten?

Nach dem Rücktritt der routinierten Asse Daron Rahlves, Lasse Kjus und Kristian Ghedina befinden sich die ÖSV-Abfahrer bei der Speed-Premiere des WM-Winters am Samstag in Lake Louise mehr denn je in der Favoritenrolle.

Der große Gejagte ist der Salzburger Michael Walchhofer, der sich 2005 und 2006 die kleine Kristallkugel in der Königsdisziplin gesichert hat. Nach dem zweiten Abfahrtstraining am Donnerstag gab ÖSV-Herrenchef Toni Giger die Aufstellung für die erste Saisonabfahrt bekannt, die letzten beiden freien Plätze gingen an Werner Franz und Christoph Gruber. Vor allem der Tiroler Gruber hatte in den ersten beiden Trainings mit den Plätzen eins und zwei groß aufgezeigt.

Andreas Buder blieb in der teaminternen Ausscheidung auf der Strecke. Die Aufstellung für den Super G am Sonntag (19:30 Uhr) wird Giger nach der Abfahrt bekannt geben, die Europacup-Fixplätze nehmen in dieser Disziplin Georg Streitberger und Christoph Alster ein. Giger sieht für seine auch in Lake Louise erfolgsverwöhnte Truppe (fünf Siege in den vergangenen sechs LL-Abfahrten) vor allem drei Konkurrenten: den US-Amerikaner Steven Nyman (Schnellster im Donnerstag-Training), dessen Landsmann Bode Miller sowie den Schweizer Didier Cuche. Der österreichische Cheftrainer hat aber auch einen “lucky punch” eines Außenseiters auf der Rechnung. “Durch die vielen Materialwechsel ist das Feld bunt durchgemischt, da ist auch in der Abfahrt die eine oder andere Überraschung möglich”, glaubt der Salzburger.

Einen dieser Materialtransfers vollzog Miller, der von Atomic zu Head wechselte. Und der 29-Jährige lässt kaum eine Möglichkeit ungenützt, um seiner Freude über den Transfer Ausdruck zu verleihen. So auch in Lake Louise nach Platz 13 im Donnerstag-Training. “Wenn ich mit Atomic schnell sein wollte, dann musste ich einen fehlerfreien Lauf haben. Heute habe ich zwei schwere Fehler gehabt und war trotzdem überraschend schnell, das ist der Unterschied.”

Miller gibt sich in Kanada ganz handzahm und machte bisher auch einen Bogen um die Bar. Stattdessen spricht der Gesamt-Weltcup-Sieger 2005 darüber, dass er sich und seinem Teamkollegen Nyman einiges zutraut. “Nyman ist derzeit in einer unglaublichen Form, aber im Training bin ich an ihn herangekommen.”

Die weit verbreitete Meinung, dass die Abfahrt in Lake Louise eher in die Kategorie “leicht” fallen soll, teilt Olympiasieger Fritz Strobl nicht: “Wenn es noch kälter wird, dann geht auch hier die Post ab. Lake Louise darf man nicht unterschätzen, vor allem nicht, wenn wir von ganz oben wegfahren. Das Kribbeln ist auf jeden Fall da.” Der Kärntner hatte 2005 in der Lake-Louise-Abfahrt triumphiert und damit den langersehnten ersten Weltcupsieg seit seinem Abfahrtsgold bei Olympia 2002 in Salt Lake City gefeiert.

ÖSV-Team für die Herren-Abfahrt (11):
Romed Baumann, Werner Franz, Christoph Gruber, Johann Grugger, Klaus Kröll, Hermann Maier, Benjamin Raich, Mario Scheiber, Georg Streitberger, Fritz Strobl, Michael Walchhofer

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