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Wahlmotive: Tiroler wählten "geringstes Übel"

Die Tiroler wählen bei der Landtagswahl "das geringere Übel".
Die Tiroler wählen bei der Landtagswahl "das geringere Übel". ©APA/dpa/Monika Skolimowska (Symbolbild)
Am Wahlsonntag machten die meisten Tiroler bei der Landtagswahl ihr Kreuzerl bei einer Partei, die sie als "geringstes Übel" oder "als beste Partei" empfanden.
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Besonders stark war dieses Argument bei der Tiroler Landtagswahl für die Wähler von ÖVP, FPÖ, SPÖ, ergab eine Online-Befragung für ATV im Vorfeld der Wahl. Grüne und NEOS überzeugten dagegen vor allem mit ihren Kernthemen. Die Spitzenkandidaten spielten heuer eine kleinere Rolle als bei früheren Wahlkämpfen.

"Geringeres Übel" als Wahlmotiv der Tiroler bei der Landtagswahl

Die Wahlmotive der ÖVP-Wählerschaft bei der Tiroler Landtagswahl würden die Schwäche der Partei besonders verdeutlichen, so Studienverantwortlicher Peter Hajek in einer Aussendung. Auch für die rote Wählerschaft sei "geringstes Übel" das stärkste Wahlmotiv. Der "Wunsch nach Veränderung" zeige, das man zumindest thematisch richtig gelegen sei. Offenbar konnte die SPÖ aber nur ihre Kernwählerschaft davon überzeugen, für diese Veränderung zu stehen. Selbes gilt für Spitzenkandidat Georg Dornauer, der nur in seiner engen Wählergruppe Relevanz erzielen konnte.

Wähler der Grünen und NEOS: Kernthemen wichtig

Für die Wähler und Wählerinnen der Grünen und NEOS waren es vor allem die Kernthemen ihrer Partei, die sich in den Wahlmotiven niederschlagen. Mit Abstand wichtigstes Wahlmotiv für die grüne Wählerschaft war etwa der Klimaschutz sowie der Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und Radwegen. Wenig überraschend stützt sich die MFG zum größten Teil auf die Ablehnung der Corona-Maßnahmen.

Liste Fritz setzte als Kleinpartei Themen bei der Tirol-Wahl

Die Liste Fritz hingegen zeige, dass man auch als Kleinpartei Themen setzen kann, so Hajek. Ein Wählerzuwachs sei daher nicht nur dem schlechten Abschneiden der ÖVP, sondern auch ihrer eigenen politischen Arbeit geschuldet.

Rolle der Spitzenkandidaten ist unbedeutender als früher

Die Rolle der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten sei in diesem Wahlkampf deutlich unbedeutender als in früheren, meinte Hajek. Der FPÖ-Wählerschaft ist ihr Spitzenkandidat dabei traditionell am wichtigsten (42 Prozent). Auch dass den Grünen ihr Spitzenkandidat eher unwichtig (17 Prozent) ist, passe zu vergangenen Ergebnissen. Auffallend sei jedoch, dass es Anton Mattle als Landeshauptmann-Kandidat nicht gelang, sich vom restlichen Bewerberfeld abzuheben - nur 37 Prozent der ÖVP-Wahler war er für ihre Wahlentscheidung "sehr wichtig".

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(APA/Red)

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