Wärme spenden in doppelter Hinsicht

Das Projekt „Sprachfreude“ hat sich bestens etabliert und fand erfreulicherweise zahlreiche Nachahmer in anderen Teilen Österreichs und auch die Reihe „Mutter/Vater sein in Nenzing“ zielt darauf ab, Themen rund um die Familie für Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturkreisen zugänglich zu machen. Derzeit wird ein spezielles Augenmerk auf die in Nenzing wohnhaften Flüchtlinge gelegt. „51 Asylwerber und elf Konventionsflüchtlinge leben in der Gemeinde, aufgeteilt auf insgesamt elf Wohnobjekte“, erläutert Bürgermeister Florian Kasseroler, der in den vergangenen Wochen einige von ihnen besucht hat.
Überwältigende Spendenbereitschaft
Vergangene Woche hatte nun die Dorfbevölkerung die Gelegenheit, gebrauchte, gut erhaltene Kleidung zu spenden und direkt an die Flüchtlinge weiterzugeben. „Die Spendenbereitschaft war überwältigend“, berichtet Renate Greussing vom Sozialamt. Rund 40 Flüchtlinge konnten sich in Folge im Sozialzentrum mit jenen Kleidungsstücken eindecken, die ihnen für ihre Wintergarderobe noch fehlen. Bei Kaffee und Kuchen gab es die Gelegenheit zum Kennenlernen. Dies war jedoch nur der erste Schritt eines Maßnahmenkataloges. Gerlinde Sammer befragte die anwesenden Asylwerber über ihre beruflichen Qualifikationen und Hobbies. „Unser Ziel ist es, Netzwerke zu knüpfen“, erläutert sie als Beispiele Vereine, die Flüchtlinge in ihren Reihen aufnehmen möchten oder das Interesse Ehrenamtlicher, die sich als eine Art „Göte“ oder „Gota“ engagieren möchten. „Hilfe ist auf vielfältige Weise möglich, das muss nicht immer mit Geld verbunden sein“, sind die Initiatoren überzeugt. Und auch hier wird über die Gemeindegrenzen hinaus gedacht. „Es muss nicht jede Gemeinde für sich das Rad neu erfinden. Es gilt, die Maßnahmen regional abzustimmen, so findet ein Wissens- und Erfahrungsaustausch statt, bei dem wir voneinander lernen können“, betont Florian Kasseroler. Als erste Region wird die Regio Walgau zu diesem Zweck eine Integrations-Beauftragte einstellen.