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Wählerstromanalyse in Niederösterreich: Viele FPÖ-Wähler blieben Zuhause

Viele FPÖ-Wähler machten es Spitzenkandidaten Udo Landbauer nicht nach und bleiben Zuhause.
Viele FPÖ-Wähler machten es Spitzenkandidaten Udo Landbauer nicht nach und bleiben Zuhause. ©APA/ROBERT JAEGER
Während die FPÖ den größten Verlust in Richtung der Nichtwähler erfuhr, konnte die ÖVP vor allem bei den wahlberechtigten Zweitwohnsitzern punkten. Dafür schöpfte die FPÖ stark bei Ex-Team Stronach-Wählern ab. Die NEOS sicherten sich vor allem grüne Wählerschaft.

Mit rund 29.000 Stimmen erlitt die ÖVP, die insgesamt ein Minus von 1,15 Prozentpunkten verzeichnete, ihren größten Verlust an die FPÖ, knapp gefolgt von den Abgängen ins Nichtwähler-Lager (28.000 Stimmen). An die NEOS gingen 12.000 ÖVP-Stimmen von der letzten Wahl. Die meisten Zugewinne erzielte die Volkspartei aus dem Lager des diesmal nicht mehr angetretenen Team Stronach mit 15.000 Stimmen. 8.000 Stimmen kamen von den Grünen, 4.000 von der FPÖ und 3.000 von der SPÖ. Dass LH Johanna Mikl-Leitner am Sonntag mit 49,6 Prozent die Mandats-Absolute halten konnte, verdankte sie vor allem den bei Landtagswahlen wahlberechtigten Zweitwohnsitzern.

Auch SPÖ verlor an Nichtwähler

Die SPÖ legte insgesamt etwas zu, nämlich um 2,35 Prozentpunkte. Sie behielt wie die ÖVP mit 83 Prozent den Großteil ihrer Wähler aus dem Jahr 2013. Aus dem ehemaligen Lager des Team Stronach konnte die Sozialdemokratie rund 14.000 Stimmen für sich gewinnen, von den Grünen rund 11.000. Auch aus dem Nichtwähler-Lager holte die SPÖ Wähler ab, nämlich etwa 8.000. Die größten Verluste erlitt die SPÖ mit 24.000 Stimmen in Richtung Nichtwähler, rund 7.000 ehemalige SP-Stimmen gingen an die FPÖ.

FPÖ schöpfen bei ÖVP und Team Stronach ab

Die Freiheitlichen legten mit einem Plus von 6,55 Prozentpunkten stark zu. Ihr Zugewinn resultiert vor allem aus einem Stimmenzustrom von der ÖVP (+29.000) sowie vom Team Stronach (+21.000). Etwas geringer als bei ÖVP und SPÖ war die “Behaltequote” der Wähler von 2013, sie lag bei 71 Prozent. Abgänge gab es vor allem an die Nichtwähler (15.000) und an die ÖVP (4.000).

Grüne behalten nur 51 Prozent ihrer Stammwähler

Die Grünen, die trotz Verlusten von 1,64 Prozentpunkten und damit einem Viertel ihrer Stimmen aus dem Jahr 2013 den Verbleib im Landtag schafften, konnten rund 51 Prozent ihrer Wähler behalten. Verluste erlitten sie vor allem an NEOS (17.000), die SPÖ (11.000) und die ÖVP (8.000 Stimmen). Stimmen für sich gewinnen konnte die Öko-Partei vor allem aus dem Nichtwähler-Lager und der ÖVP (jeweils rund 6.000).

Vieler Grüne wechselten zu den NEOS

Bei den NEOS, die bei ihrem ersten Antreten in Niederösterreich den Sprung in den Landtag meisterten, kam die größte Wähler-Gruppe von ehemaligen Grün-Wählern (17.000). Auch von der ÖVP (12.000) und ehemaligen Team Stronach-Wählern (11.000) konnten die Pinken Stimmen gewinnen.

(APA/red)

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