Wachstum trotz Krisen: KRAL steigert Umsatz um 8,5 Prozent

Der Fokus auf eine selbst im globalen Vergleich klar definierte Nische und die konsequente Internationalisierung haben dem Schraubenspindelpumpenhersteller KRAL GmbH im Geschäftsjahr 2024/25 (April) ein Umsatzplus von 8,5 Prozent beschert. So sei das Geschäftsvolumen auf 51,2 Millionen Euro gestiegen, wie Geschäftsführer Christoph Matt im wpa-Gespräch erklärte. Angesichts der wirtschaftlich turbulenten Zeiten sei man mit dieser Entwicklung durchaus zufrieden. Immerhin sei KRAL entgegen dem Trend in weiten Bereichen der europäischen Industrie gewachsen.
Verantwortlich dafür seien Umsatzsteigerungen in allen für KRAL relevanten Regionen, also in Europa, in Asien (insbesondere China) und in Nordamerika (USA/Kanada). Man habe in diesen Ländern ganz gezielt an der weiteren Produkt- und Marktentwicklung gearbeitet. Das Wachstum sei insbesondere über Marktanteilsgewinne zustande gekommen, denn die Märkte hätten in den Bereichen, in welchen KRAL seine Produkte verkauft, nicht in diesem Umfang zugelegt, so Matt.
Für Abonnenten: Warum KRAL auf Asien setzt und wie das Unternehmen seine Führungsspitze strategisch neu aufstellt
Mit regionaler Fertigung, starker Exportquote und langfristig aufgebauten Führungskräften will KRAL seine Position in internationalen Märkten weiter ausbauen – mit einem besonderen Fokus auf Asien.
Großes Potenzial in Asien
Angesprochen auf die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr sagte Matt, dass auch der aktuelle Auftragseingang aus mehr oder weniger allen Regionen zuversichtlich stimme. "Das gilt bislang selbst für die USA, wobei wir hier angesichts der politischen Entwicklung eher zurückhaltende Erwartungen haben." Das größte Wachstumspotenzial sieht man bei KRAL unterdessen in Asien. Gerade jüngst habe man einen Auftrag in Höhe von 1,2 Millionen Euro erhalten, der in den maritimen Bereich (Schmierölanlagen) in Indien gehe, so der KRAL-Geschäftsführer.
Produktion einzelner Komponenten in China
KRAL kommt mit rund 240 Mitarbeitenden auf einen Exportanteil von 97 Prozent und unterhält Niederlassungen in Deutschland, Polen, Frankreich, den USA und China. Dazu kommt ein Netz mit über 45 internationalen Vertriebspartnern. Eine Herausforderung dürften für KRAL deshalb die politischen Entwicklungen und Vorgaben in den USA, aber auch in China werden. "Das Thema ‚local content‘, also die Produktion diverser Bauteile in den jeweiligen Ländern, wird auch uns betreffen. Wir bereiten uns jedenfalls darauf vor und lassen zukünftig einzelne Produkte für den chinesischen Markt lokal vor Ort produzieren", sagt Matt (kleines Bild). Die zentralen Kernkompetenzen (Entwicklung etc.) sollen unterdessen in Europa bleiben.
Zukünftig drei Geschäftsführer und zwei Prokuristen
Um die zunehmend komplexen Herausforderungen als international tätiges Unternehmen bewältigen zu können, hat KRAL jetzt die Geschäftsführung deutlich erweitert. Bislang war Inhaber Otmar Kräutler der einzige eingetragene Geschäftsführer, der von einem Geschäftsleitungsteam unterstützt wurde. Das hat sich jetzt geändert. Denn seit 1. Mai 2025 sind die beiden bisherigen Geschäftsleitungsmitglieder Christoph Matt (Vertrieb, Marketing, Technik) und Thomas Blum (Produktion, Beschaffung, Logistik) auch zu Geschäftsführern bestellt worden. Gleichzeitig wurden Personalleiter Frank Hofer und Finanz- und IT-Leiter Florian Grabher-Meier zu Prokuristen bestellt. Allen genannten Personen ist etwas gemeinsam: Sie sind jeweils bereits seit mehreren Jahrzehnten im Unternehmen tätig.
KRAL ist auf die Entwicklung und Produktion von Schraubenspindelpumpen, Durchflussmesstechnik und kundenspezifischen Systemlösungen spezialisiert. Die in Lustenau hergestellten Produkte kommen dabei in der Schifffahrt, der Stromerzeugung, im Öl- und Gassektor, im Maschinenbau sowie in der chemischen Industrie zum Einsatz. (wpa/gübi)
Faktenübersicht:
- Umsatz 2024/25: 51,2 Millionen Euro
- Umsatzplus: +8,5 %
- Mitarbeitende: rund 240
- Exportquote: 97 %
- Aufträge u.a.: 1,2 Mio. Euro (Indien, maritimer Bereich)
- Neue Geschäftsführer: Christoph Matt, Thomas Blum
- Neue Prokuristen: Frank Hofer, Florian Grabher-Meier