VW-Skandal: Deutsche Umwelthilfe will Fahrverbot für Dieselautos

Die US-Umweltbehörde EPA beschuldigt VW gegen das Klimaschutzgesetz “Clean Air Act” verstoßen zu haben und fordert den Rückruf von 482.000 Dieselautos. Betroffen sind nicht nur Fahrzeuge der Kernmarke VW, sondern auch ein Modell der Tochter Audi.
VW soll Abgaswerte manipuliert haben
Wie die EPA am Freitag in Washington mitgeteilt hatte, soll VW eine spezielle Software eingesetzt haben, um die Messung des Schadstoffausstoßes zu manipulieren. VW wollte sich dazu angesichts des laufenden Verfahrens nicht im Detail äußern. Die Deutsche Umwelthilfe will nun vor deutschen Gerichten ein Fahrverbote für Diesel-Pkw erstreiten, wie der Verband ankündigte. Die Organisation wirft Autoherstellern seit längerem vor, die Abgasbelastung durch Dieselantriebe zu schönen.
Wolfsburg droht Milliarden-Strafzahlung
Nach Einschätzung des Autofachmanns Ferdinand Dudenhöffer muss sich VW angesichts schwerer Manipulationsvorwürfe in den USA auf ein teures Nachspiel einstellen. Dem Unternehmen drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe. “Das ist äußerst ernst zu nehmen”, sagte Dudenhöffer am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.
Neben hohen Kosten drohe Volkswagen in den USA ein enormer Imageschaden. Den ohnehin schlecht laufenden Geschäften der Kernmarke VW werde der Vorgang ebenfalls nicht helfen. Doch dabei bleibe es nicht. “Das betrifft die gesamte deutsche Autoindustrie”, sagte Dudenhöffer. Auch Daimler und BMW hätten in den vergangenen Jahren den Diesel in den USA als saubere Technologie beworben. Die Vorwürfe gegen VW könnten das schlechte Image des Antriebs in den USA weiter verschlechtern. “Das wird ein schwerer Weg.” (red/APA)