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Vorwürfe gegen Wiener Hort: Kinderfreunde verwehren sich gegen Darstellung

Die Vorwürfe, dass Kinder im Hort Toiletten putzen mussten, sind laut Kinderfreunden haltlos
Die Vorwürfe, dass Kinder im Hort Toiletten putzen mussten, sind laut Kinderfreunden haltlos ©Bilderbox
Am Mittwoch wurde von einigen Vorfällen berichtet, die in einem Wiener Kinder-Hort geschehen sein sollen und für viel Aufregung sorgten. Angeblich mussten dort Kinder WCs putzen. Auch Gewalt und Mobbing sollen vorgefallen sein. Die Kinderfreunde dementieren dies nun entschieden - die Mutter eines Kindes hat nun jedoch Anzeige erstattet.
Die Vorwürfe gegen den Hort

Nach dem Wirbel um Vorfälle in einem Kinderhort in Wien haben sich die Hort-Betreiber nun mit einer Gegendarstellung zu Wort gemeldet. Laut Medienberichten soll es in der Betreuungseinrichtung in Wien-Neubau “Gewalt und Mobbing” gegeben haben. Man habe Kinder zudem Toiletten putzen lassen, laut einem Bericht sogar mit “bloßen Händen”. Die Kinderfreunde betonten postwendend: Niemals hätten Kinder WCs reinigen müssen.

Kinderfreunde: “Unvollständige, einseitige Darstellung”

Der Vorfall sei in den Medien unvollständig und einseitig dargestellt worden, sagte eine Sprecherin. “Tatsache ist, dass die Kinder nicht zum Toiletten-Putzen eingeteilt wurden und natürlich niemals Kinder in einem Kindergarten oder Hort zum Toiletten-Putzen eingeteilt werden”, hieß es auch in einer Aussendung der Kinderfreunde.

Dass etwas passiert sei, wurde allerdings bestätigt, weitere Informationen gab es dazu aber nicht: Es habe zwar Vorwürfe gegen einen Gruppenassistenten gegeben, Details würden aber aus Rücksicht auf die Kinder nicht genannt, hieß es. Der beschuldigte Assistent sei bis zur Aufklärung der Angelegenheit sofort nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe vom Dienst suspendiert worden.

Keine außergewöhnliche Gewalt unter Kindern?

Versichert wurde auch, dass die Konflikte der Kinder untereinander nicht das altersübliche Ausmaß übersteigen. In einem Zeitungsbericht war eine Mutter zitiert worden, die “gewaltsame Szenen” in der betroffenen Betreuungseinrichtung schilderte.

Hinter dem Konflikt scheint ein interner Streit zwischen einigen Eltern und der Leitung des Horts zu stehen. Laut Kinderfreunde haben sechs von 75 Eltern Einwände gegen die im September neu eingesetzte Leiterin und Pädagogin einer der Gruppen. “Alle anderen Eltern sind überwiegend mit dem Hort zufrieden”, wurde seitens der Kinderfreunde zu den Verhältnissen im Hort versichert.

Gegen das Wort der Hort-Betreiber stehen die schweren Vorwürfe, welche eine Mutter eines der betroffenen Kinder erhebt. Diese hat, wie nach den Dementi der Kinderfreunde bekannt wurde, nun sogar Anzeige erstattet.

Vorwürfe der Mutter  gegen den Hort

Die Mutter des Mädchens hat am Mittwoch versichert, dass im Hort der Wiener Kinderfreunde Kinder sehr wohl Toiletten geputzt hätten. “Man kann nicht behaupten, dass das nie stattgefunden hat”, erklärte sie. Sie habe nun Anzeige erstattet, berichtete sie. Die Kinderfreunde hatten in einer Reaktion gegenüber der APA bekräftigt, dass die Kinder aus eigenem Antrieb beim WC-Putz mitgeholfen haben.Die Mutter schilderte den Vorfall folgendermaßen: Kinder seien aufgefordert worden, mit einem Putzmittel die WCs zu reinigen. Dies sei auf Aufforderung geschehen und nicht freiwillig, behauptete die Frau: “Glauben Sie, dass mein Kind freiwillig eine Toilette putzt?”

“Ihr dürft erst raus, wenn ihr fertig seid”

Den Kindern sei gesagt worden, dass sie erst wieder aus der Toilette dürfen, wenn sie fertig seien. Bei der Aktion sei auch die Kleidung ihrer Tochter durch das Putzmittel beschädigt worden. Nach Angaben der Mutter habe es weiters auch – das in heutigen Medienberichten ebenfalls behauptete – Mobbing gegen eine Pädagogin gegeben.

“Die Horttoiletten müssen mehrmals pro Tag gründlich desinfiziert werden (mit chlorhaltiger Desinfektionslösung). Als der betroffene Hort-Assistent begann, dies zu tun, sind einige Kinder aus eigenem Antrieb mit ihm gegangen, um ihm zu helfen”, versicherten hingegen die Kinderfreunde. Dabei hätten die Kinder mit der Desinfektionsflasche zu hantieren begonnen, wodurch auch der Fleck an der Kleidung entstanden sei.

Assistent wurde suspendiert

Da dies ein Verstoß gegen die Dienstanweisungen sei, sei der Assistent nach Bekanntwerden des Falls vom Dienst suspendiert worden, hieß es in der schriftlichen Stellungnahme. “Weitere Schritte behält man sich nach der vollständigen Aufklärung des Sachverhalts vor”, kündigten die Kinderfreunde an.

Den angeblichen Mobbingfall betreffend, wurde betont, dass Mobbing nicht stattgefunden habe, da hier “keine dauernde Unterlegenheit” seitens einer der beteiligten Personen vorliege. Vielmehr handle es sich um einen Konflikt im Hort-Team, wo einige Eltern Partei ergriffen hätten.(apa/red)

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