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Vortragsreihe "Unternehmer sein heute"

Feldkirch - Die Baur Prüf- und Messtechnik GmbH in Sulz hat seit ihrer Gründung 1945 jedes Jahr ein neues Produkt entwickelt und auf den Markt gebracht. Forschung&Entwicklung lässt sich das Familienunternehmen 25 Prozent vom Umsatz kosten.

Für jedes Produkt, aber auch für die absehbare globale Entwicklung der Prüf- und Messtechnik insgesamt werden Szenarien entworfen, welche die Grundlage für eine (permanente) Mittelfristplanung bilden. Und aus 80 Produktideen, die im Team zuletzt aus dieser Planung abgeleitet wurden, werden aktuell die 13 vielversprechendsten umgesetzt.

Das berichtete auf der 25. Jubiläumsveranstaltung der 2004 von Fachhochschule Vorarlberg, Vorarlberger Sparkassen und Vorarlberger Nachrichten gemeinsam initiierten Vortragsreihe „Unternehmer sein heute“ am Montagabend im Feldkircher Montforthaus Ing. Martin Baur, seit 1978 geschäftsführender Gesellschafter der vom Vater Ing. Josef Baur gegründeten Baur Prüf- und Messtechnik. Der Firmenchef, der die Erfolgsrelevanz von Innovationen aus Sicht eines mittelständischen Familienunternehmens hinterfragte, hat zumindest für sich und seine Firma die Antwort darauf längst gefunden: „Sich aufgrund aktueller, auch länger anhaltender Erfolge zurückzulehnen, wäre eine Entscheidung gegen das Unternehmen. Innovation will täglich gelebt, muss für jeden unserer Mitarbeiter absolute Normalität sein“, formulierte Baur sein Credo. Innovativ sei schon sein Vater gewesen, indem er gleich nach Kriegsende neben der anfänglichen Wartung von Röntgengeräten seine Aktivitäten auf das Wickeln von Transformatoren ausweitete, und innovativ sei Baur bis heute, indem man kundenspezifische Speziallösungen wie Serienprodukte weltweit bei den Topadressen der Kraftwerksbetreiber, Netzbetreiber, Stadtwerke und einschlägiger Dienstleister erfolgreicher denn je platziere.

In typischen Familienunternehmen – diese verkörpern immerhin 80 Prozent aller Firmen in Österreich und bieten 70 Prozent aller Jobs – stünden Vorteile und Schwachstellen/Risken einander gegenüber, so Martin Baur. Und zwar auch, was konsequent praktizierte Innovation betrifft. Als markanteste Stärken dieser Firmenform sieht Baur ihre Spezialisierungsfähigkeit auf Marktnischen, ihre Unabhängigkeit, das Vertrauen in sie und die Identifikation mit ihnen, auch die hohe Arbeitnehmerbindung. Risken birgt die familiengeführte Firma durch ihre „Zersplitterungsgefahr“ bei Generationenwechsel, ihre begrenzten Finanzen, den Mangel an Professionalität, Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit und oft ungelöste Nachfolgeregelungen. Der vor allem auf den Bau von Kabelprüf-, Fehlersuch- und Diagnosegeräten spezialisierte Sulzer Familienbetrieb weiß offenbar vor allem die Vorzüge dieser Konstellation zu nutzen.

Das Jubiläum des 25. Unternehmer-Statements nahmen auch Vorstandschef Mag. Anton Steinberger von der Sparkasse Feldkirch und Fachhochschul-Rektor Prof. DI Rudi Feurstein zum Anlass, ihre Partnerschaft zu und ihre Hochachtung vor den erfolgreichen Unternehmen der Region zu bekräftigen. Feurstein war vor seiner FH-Karriere sogar u. a. für Baur tätig gewesen. Steinberger versicherte, Geld lieber in Innovation und Expansion unserer Firmen zu investieren, statt es durch Subprime- und andere Abenteuer (wie konkurrierende Großbanken) zu liquidieren.

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