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Vorlesen mit Herz: Wie Freiwillige das Miteinander stärken

©Caritas Vorarlberg
„Vorlesen – Gemeinsam die Freude am Lesen entdecken“ - so lautet das Motto der freiwilligen Vorlesepat*innen, die sich im gemeinsamen Projekt „Ganz Ohr!“ der Caritas Vorarlberg und der Bibliotheken Fachstelle der Diözese Feldkirch engagieren.

Nun wurden Vorlesepat*innen, Bibliothekar*innen und auch Weggefährt*innen bei einem Dankeabend im Diözesanhaus in Feldkirch in den Mittelpunkt gerückt.

„Lesen macht Freude, Vorlesen auch und am allermeisten Freude macht es, wenn man so mit anderen in Kontakt tritt“, erzählt eine Teilnehmerin der ganz Ohr!-Schulung. „Wir waren eine bunt zusammengewürfelte Gruppe, von der Bankerin bis zur Pensionistin“, führt sie weiter aus. „Was uns aber von Anfang an verbunden hat, ist die eigene Freude am Lesen und der Literatur, die wir an andere, besonders Kinder oder ältere Menschen, weitergeben möchten.“  Gemeinsam mit elf Teilnehmerinnen konnte sie jetzt zum Abschluss der Schulung im Diözesansaal in Feldkirch ihr Teilnahme-Zertifikat entgegennehmen. Außerdem wurden an diesem Abend fünf Freiwillige für ihr fünf- beziehungsweise zehnjähriges Engagement geehrt und mit kleinen Präsenten beschenkt.

Gesellschaftliche Teilhabe

Seit nunmehr zwölf Jahren gibt es das Projekt „Ganz Ohr!“. „Im vergangenen Jahr waren 86 Vorlesepat*innen und viele ganz Ohr!-geschulte Bibliothekar*innen in den unterschiedlichen Bereichen aktiv. Etwa zweimal im Monat packen Vorlesepat*innen ihre Bücher und machen sich auf den Weg, um anderen mit Vorlesen eine Freude zu bereiten“, erläutert Veronika Winsauer von der Caritas Vorarlberg. Gemeinsam mit Silvia Freudenthaler von der Diözese ist sie für das Projekt verantwortlich. Vorlesepat*innen lesen Kindern in Bibliotheken oder Kinderbetreuungseinrichtungen vor. Aber auch das Vorlesen für Senior*innen ist ein zentrales Anliegen. „Viele Senior*innen können selbst kein Buch und keine Zeitung mehr lesen“, so Veronika Winsauer. „Für sie bedeutet das Vorlesen eine Möglichkeit, überhaupt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich zur Gemeinschaft dazugehörig zu fühlen.“

Vorlesen schafft Nähe

Auch Caritasdirektor Walter Schmolly unterstrich den sozialen Aspekt des Vorlesens. „Beim Vorlesen entsteht eine besondere Nähe, die das Zusammenleben wesentlich bereichern und auch Einsamkeit reduzieren kann.“  Vorlesen ermöglicht das Eintauchen in eine andere Welt, davon ist Barbara Allgäuer-Wörter, Leiterin der Landesbüchereistelle des Landes Vorarlberg überzeugt. Dabei betont sie, dass Bibliotheken mehr als nur Räume voller Bücher und Medien sind, sie sind Orte der Begegnung und des Austausches. Dietmar Steinmair, Geschäftsführer des katholischen Bildungswerkes, geht auf eine weitere Facette ein. „Auch der Vorlesende selbst profitiert und wird zum Beschenkten.“ Und so sind nicht nur für ihn Vorlesestunden mit schönen Kindheitserinnerungen verbunden.

Literarisch umrahmt wurde der feierliche Abend durch eine Lesung des Autors Hans Platzgumer. Anschließend waren alle eingeladen, sich beim Buffet zu stärken und es gab auch noch genügend Raum für gute Gespräche und viele schöne Begegnungen.

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