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Vorerst kein Tempo 40 auf der L 58

Bericht: VN-Heimat / Dominik Heinzle: Temporeduktion von der BH Feldkirch abgelehnt. Forderungen der Anrainer werden geprüft.

 

Götzis. (VN-doh) Das Interesse an der Anrainer-Information zu den geplanten Beruhigungsmaßnahmen auf der Götzner L 58 war groß. So groß, dass die Veranstaltung kurzfristig vom Schlössle in den Festsaal der Mittelschule verlegt werden musste. Dies hat aber auch damit zu tun, dass einige direkte Anrainer die Einladung des Bürgermeisters kurzerhand kopierten und auch an die Bewohner der Nebenstraßen der L 58 verteilten. Gekommen waren jedenfalls rund 70 interessierte Götzner.

Das Verkehrsplanungsbüro Besch war durch Anton Gächter vertreten. Er präsentierte das ausgearbeitete Konzept zur Beruhigung der L 58. Nach dem Lückenschluss wird es über die Appenzellerstraße und die Ringstraße eine direkte Verbindung der L 190 und der Lastenstraße in Richtung Autobahn geben. Und der Garnmarkt erhält so eine neue Zufahrt. Bis Mitte des Jahres soll diese Verbindung fertig sein, zeitgleich soll das neue Zentrum fertiggestellt werden.

Verkehr wird zunehmen

Dass der Verkehr zunehmen wird, daraus machte Verkehrsplaner Gächter keinen Hehl. Mit rund einem Drittel mehr Verkehr wird gerechnet. So könnten die künftig insgesamt rund 5000 Fahrzeuge pro Tag auf der L 58 unterwegs sein.

Damit dies in einer möglichst verträglichen Form geschieht, soll die Straße umgestaltet werden. Die Vorschläge der Verkehrsplaner dazu sind in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen geteilt. So sollen unter anderem neue Markierungen die Fahrbahn gefühlt verschmälern. Im Steinbux wird, sobald das Verbindungsstück fertig ist, der Vorrang geändert: Schutzwege und Stopp-Schilder werden künftig für den Vorrang auf der L 58 sorgen.

Von der Bezirkshauptmannschaft bereits genehmigt ist auch die Vorrangänderung an der Kreuzung L 58/Hans-Berchtold-Straße/Major-Ellensohn Straße (siehe Grafik). Ein Mini-Kreisverkehr soll hier für eine Entschleunigung des Verkehrs sorgen, sprich den Vorrang auf der L 58 unterbrechen. Der ovale Kreisverkehr kann ohne Grundablösen umgesetzt werden. Die Mitte des Kreisels bleibt befahrbar, damit die Straße auch für Lkws befahrbar bleibt.

Tempo 50 bleibt

Vorerst abgelehnt wurde der Antrag der Marktgemeinde auf eine Temporeduktion. Da es sich um eine Landesstraße handelt, ist dafür die Bezirkshauptmannschaft zuständig. „Wenn die Beruhigungsmaßnahmen umgesetzt werden, wird es ein neues Gespräch mit den Zuständigen der BH Feldkirch geben“, erklärte Anton Gächter bei seiner Präsentation. Hinter der Temporeduktion steht auch der Bürgermeister. „Ich bin der Letzte, der den Anwohnern das Tempo 40 nicht gönnen würde, erklärte Werner Huber bereits im Vorfeld.“

Schwierige Grundablösen

Die vorgestellten mittel- und langfristigen Maßnahmen sind mit notwendigen Grundablösen verbunden. So gibt es Möglichkeiten, den Gehsteig lückenlosen auf beiden Seiten der Straße zu führen und an neuralgischen Punkten Mittelinseln mit Schutzwegen und neue schmalere Einfahrten, etwa Richtung Blattur und Jägerloh zu gestalten. Auch ein Kreisverkehr an der Kreuzung mit der Lastenstraße wäre für die Verkehrsplaner eine denkbare Maßnahme.

„Wir müssen jetzt etwas machen, denn auf langfristige Pläne können wir uns als Anwohner nicht verlassen. Was in den nächsten Monaten nicht gemacht wird, kommt vielleicht nie“, meinte einer der Anrainer zu den zukünftigen Plänen.

Die Kritik richtete sich insbesondere gegen die fehlenden kurzfristigen Maßnahmen an der Kreuzung Altacher Straße sowie den unteren Teil der Appenzellerstraße, der vonseiten des Landes als künftige Hauptradroute definiert worden ist. „Rechts-vor-Links“ ist für die Anrainer die Lösung: Die Altacher Straße sei Schulweg, die Verbindung zur Sportanlage Mösle und dem künftigen Jugendpark, der noch in diesem Frühjahr realisiert werden soll. Bürgermeister Huber zeigte sich gesprächsbereit. Die Anliegen würden geprüft und die Maßnahmen überarbeitet. Zudem stellte er den Anrainern eine weitere Informationsveranstaltung in Aussicht, um die angepassten Maßnahmen zu präsentieren. Den „Schwarzen Peter“ hat vorerst die Bezirkshauptmannschaft zugeschoben bekommen. Denn Tempo 40 wird (vorerst) nicht genehmigt. Wer den „Schwarzen Peter“ bekommt, wenn die mittelfristigen Maßnahmen zur Beruhigung angegangen werden, bleibt abzuwarten. Denn dann geht es um die Grundablösen der Anrainer.

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