Vorarlberger Labor erforscht gesundheitsfördernde Wirkung von Cannabis

Die gesellschaftliche und medizinische Betrachtungsweise von Cannabis hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Vor allem die möglichen gesundheitlichen Vorteile rücken zunehmend in den Fokus der Forschung. Die Cannabidiolsäure (CBDA), eine Hauptsubstanz der Cannabispflanze und Vorstufe von Cannabidiol (CBD), steht dabei besonders im Mittelpunkt zweier Projekte, die vom molekularbiologischen Labor des VIVIT in Dornbirn durchgeführt werden. Diese Forschung wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) mitfinanziert.

Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen
Für die Durchführung dieser Studien kooperiert das Labor mit der Better Plants R&D GmbH aus Bludenz und aus rhenum Feldkirch, zwei Vorarlberger Unternehmen, die auf Cannabinoid-haltige Produkte spezialisiert sind. Diese Partnerschaft ermöglicht es, sowohl reine Substanzen als auch Cannabispflanzenextrakte mit verschiedenen Cannabinoid-Konzentrationen in die Forschung einzubeziehen. Die Reinheit und Zusammensetzung der Extrakte werden von der unabhängigen Feldkircher Kalb Analytik GmbH geprüft.
Die Bedeutung von CBDA und CBD
CBDA und CBD, beides Cannabinoide ohne berauschende Wirkung, sind in der EU legal und frei verkäuflich. Ihnen werden entzündungshemmende und möglicherweise krebshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Dr. Christine Heinzle, die Leiterin der Cannabis-Studien am VIVIT, erklärt, dass aktuell nur wenige Studien zur Wirkung von CBDA auf Entzündungsprozesse und Krebszellwachstum existieren. Die neuen Forschungsprojekte zielen darauf ab, die Auswirkungen von CBDA und CBD auf verschiedene Zelltypen zu untersuchen, um deren Wirkmechanismen besser zu verstehen.

Vorläufige Ergebnisse und Ausblick
Obwohl die Studienergebnisse nicht unmittelbar auf den Menschen übertragbar sind, bieten die kontrollierten Experimente wichtige Erkenisse für die medizinische Forschung und die Entwicklung neuer Therapien mit Cannabinoiden. Die Ergebnisse der Cannabisstudie werden mit Spannung erwartet und sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. David Schmidmayr von Better Plants R&D und Sebastian Malz von rhenum betonen die Wichtigkeit wissenschaftlicher Studien, um Vorurteile abzubauen und die medizinische Anwendung von Cannabisprodukten voranzutreiben.
(VOL.AT)