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Vorarlberger Gernot Mang übernimmt: Neuer Präsident bei 1860 München

Der gebürtige Dornbirner Gernot Mang ist neuer Präsident beim deutschen Drittligisten TSV 1860 München.
Der gebürtige Dornbirner Gernot Mang ist neuer Präsident beim deutschen Drittligisten TSV 1860 München. ©IMAGO/Ulrich Wagner
Gernot Mang ist neuer Präsident des TSV 1860 München. Der gebürtige Dornbirner will den Traditionsklub in eine erfolgreiche Zukunft führen.

Gernot Mang, 56, ist der neue Präsident des TSV 1860 München. Der gebürtige Vorarlberger lebt mittlerweile in München-Solln, war jahrelang CEO einer internationalen Möbelkette und ist passionierter Triathlet. Schon im Vorjahr kandidierte er vergeblich für den Verwaltungsrat, diesmal überzeugte er auf der Mitgliederversammlung.

Im Interview mit BR24Sport sagte Mang: "Ich liebe es einfach, in der Kurve zu stehen. Ich fühle mich immer sicher im Löwenrudel." Damit unterstreicht er seinen emotionalen Bezug zum Klub. Erste Amtshandlung: Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um Vertrauen aufzubauen.

Aufbruchsstimmung trotz geplatztem Deal

Die Stimmung beim Drittligisten ist derzeit optimistisch. Der Kader wurde mit den Bundesliga-erfahrenen Profis Kevin Volland und Florian Niederlechner verstärkt, der Trainingsauftakt lockte über 1000 Fans an.

Der viel besprochene Ausstieg von Investor Hasan Ismaik aus dem TSV 1860 München jedoch ist vorerst gescheitert. Der Verkauf seiner Anteile an einen vermeintlichen Krypto-Millionär kam nicht zustande. Wie die BILD berichtete, zahlte der potenzielle Käufer Matthias Thoma trotz Zusage die vereinbarten rund 53 Millionen Euro nicht – der Notartermin am 3. Juli platzte. "Er hat nicht gezahlt, jede Frist verstreichen lassen", sagte Ismaik im Interview mit der Zeitung.

Ismaik, der seit 2011 rund 80 Millionen Euro in den Klub investiert haben will, zeigte sich enttäuscht und fordert nun Aufklärung: „Ich fordere diesen Herrn Thoma jetzt auf: Zeigen Sie sich! Wer sind Sie? Ein Schauspieler? Wurden Sie angeheuert? Und wenn ja, von wem?“

Mang muss mit alten Strukturen arbeiten

Für Präsident Gernot Mang bedeutet der gescheiterte Verkauf eine erhebliche Planungsunsicherheit. Mang bleibt diplomatisch und äußerte sich bisher nicht zum geplatzten Deal. Seine Vermittlerrolle zwischen Verein, Fans und Investoren bleibt jedoch entscheidender denn je. Gleichzeitig betonte er zuletzt, dass „50+1 gesetzt“ sei und ein strukturierter Dialog nötig sei.

Vermittler mit internationalem Hintergrund

Mang sieht sich selbst als Brückenbauer zwischen Verein, Fans und Investoren. Seine Berufserfahrung mit internationalen Geldgebern sei von Vorteil: "Ich habe mit Investoren aus dem Mittleren Osten, den USA, China und Großbritannien gearbeitet. Ich weiß, wie die ticken."

Klare Position beim Stadion

In der viel diskutierten Stadionfrage bezieht Mang Stellung: Der TSV 1860 soll im traditionsreichen Grünwalder Stadion bleiben. Derzeit passen 15.000 Zuschauer hinein – zu wenig aus Vereinssicht. Mang will mit der Stadt München eine "vernünftige Lösung" erarbeiten, auch wenn ein Ausbau über die 18.105 Plätze hinaus unwahrscheinlich ist.

Fokus auf den Gesamtverein

Mang betont, dass sein Engagement nicht nur dem Profifußball gilt. Ein zentrales Projekt ist der Bau einer neuen Sporthalle für andere Abteilungen: "Für unsere Boxer, damit Volleyball zurückkommt usw. Das ist mir ein ganz großes Anliegen."

Mang steht nun vor der Herausforderung, sportliche Erfolge zu ermöglichen und den Verein strukturell neu auszurichten. Die Rolle als Präsident sei, so Mang, keineswegs "vergnügungssteuerpflichtig". Dafür braucht es, wie er selbst sagt, "ein bisschen positiven Wahnsinn".

(VOL.AT)

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