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Vorarlberger Exporte nach Russland werden weiterhin steigen

Schwarzach - Russland hat mit Dimitrij Medwedjew einen neuen Präsidenten. Was bedeutet das für Vorarlbergs Unternehmen, die nach Russland exportieren bzw. dort Standorte besitzen?
Steigende Verkaufszahlen auf dem russischen Markt

Laut Wilfried Amann, Geschäftsführer der AW Bearbeitungssysteme GmbH, kann man direkt nach der Wahl noch nicht sagen, ob das Auswirkungen für den Export hat. Grundsätzlich hat sich seiner Meinung nach schon unter Putin Vieles zum Positiven gewandelt. „Und ich denke, dass diese positiven Signale auch mit dem neuen Präsidenten Medwedjew weitergehen werden.“

Steigende Verkaufszahlen auf dem russischen Markt

Als Vertriebs- und Servicegesellschaft der Firma Schelling ist AWB unter anderem für den russischen Markt verantwortlich. Dort hat das Unternehmen eine eigene Tochtergesellschaft mit 18 Mitarbeitern und macht Gesamtplanungen für die Möbel- und Verpackungsindustrie. AW Bearbeitungssysteme arbeitet zudem eng mit verschiedenen hochwertigen Maschinenlieferanten zusammen.

Für Wilfried Amann ist Russland ein guter Markt, denn die Verkaufszahlen konnten in den letzten Jahren stetig gesteigert werden. Man spüre, dass momentan speziell nationale Projekte offensiv vorangetrieben werden. Laut Amann wurden positive Wege eingeschlagen bzw. bereits von Putin forciert: die Wertschöpfung bleibt im Land, das Lohnniveau steigt und auch im sozialen Bereich finden Veränderungen, wie beispielsweise die Rentenbildung, statt.

„Man kann immer über Demokratie diskutieren.“

Auf die etwas provokante Frage, ob es für AWB gar nicht so schlecht ist, dass Putin quasi seinen Ziehsohn als Nachfolger in den Kreml geholt hat, antwortet Wilfried Amann: „Man kann immer über demokratische Wahlen bzw. über Demokratie diskutieren. Ich glaube, dass Russland wieder versucht oder es vielleicht schon wieder geschafft hat, eine Weltmacht zu werden. Egal auf welche Art. Als Externe muss man das im Grunde einfach akzeptieren. Wichtig ist, dass man gut zusammenarbeiten kann und diese Weichen sind gestellt.“

Russische Wirtschaftspolitik wird sich wohl nicht ändern

Werner Schallert leitet die Abteilung Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Er sieht keine Veränderungen auf Vorarlbergs Unternehmen zukommen. „Nachdem der neue Präsident vom alten quasi eingesetzt wurde, wird sich an der Wirtschaftspolitik von Russland wohl nichts ändern.“

Laut Schallert wurden im vergangenen Jahr Waren im Wert von fast 100 Millionen Euro in Russland abgesetzt. Dabei handelte es sich insbesondere um Kessel, Maschinen, Apparate und Metallwaren. Die Tendenz ist steigend und dabei wird es auch bleiben – egal wie der Präsident heißt.

Gute Wirtschaftsbeziehungen mit Russland

Die Außenhandelsstelle der Wirtschaftskammer in Russland unterstützt und berät die österreichischen Firmen vor Ort maßgeblich. Beispielsweise indem zusätzliche Absatzmärkte für die Unternehmen gesucht werden. Schon unter Präsident Putin waren die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Russland gut. Werner Schallert hat auch in Zukunft keinen Grund zur Sorge: „Wenn sich die Wirtschaftspolitik von Russland nicht ändert, wird sich auch für die österreichische Exportwirtschaft nichts ändern. Zumindest wird es keine Verschlechterungen geben.“

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