AA

Vorarlberger Ex-FPÖ-Funktionär spendet Millionen an die AfD

Gerhard Dingler (rechts) bei einer Vorstandssitzung der FPÖ Vorarlberg am 22. September 2014 in Dornbirn.
Gerhard Dingler (rechts) bei einer Vorstandssitzung der FPÖ Vorarlberg am 22. September 2014 in Dornbirn. ©APA, AFP
Gerhard Dingler, der frühere Landesgeschäftsführer der FPÖ Vorarlberg, hat der Alternative für Deutschland (AfD) eine Sachspende im Wert von 2,3 Millionen Euro zukommen lassen.

Die AfD bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presseagentur (DPA) die Meldung an den Bundestag, wollte sich aber zu der Spende nicht weiter äußern.

Die Spende geht aus der Liste der Parteispenden des Deutschen Bundestages hervor. Gegenüber dem ORF Vorarlberg bestätigte Dingler, dass es sich dabei um 6.400 Wahlplakate handle, die für die kommende Bundestagswahl in Deutschland vorgesehen seien.

Sorge um Ukraine-Konflikt

Auf die Frage nach den Beweggründen für seine Unterstützung erklärte Dingler, dass er besorgt über die zunehmende Eskalation des Ukraine-Konflikts sei. Die einzige Partei, die sich seiner Meinung nach glaubhaft für Frieden einsetzt, sei die AfD, so Dingler weiter. Er befürchte, dass eine zukünftige deutsche Regierung Taurus-Raketen an die Ukraine liefern könnte, was er verhindern wolle.

Millionen-Spenden an die AfD

Die AfD hatte bereits in den vergangenen Tagen eine Großspende von 1,5 Millionen Euro und eine von 999.900 Euro gemeldet. Bei Großspenden ab 35.000 Euro ist es Pflicht, sie umgehend der Bundestagspräsidentin anzuzeigen.

Spende aus Privatvermögen

NDR und WDR hatten am Sonntag zuerst über die Spende berichtet. Fragen, ob er der tatsächliche Spender sei und ob er für die Finanzierung der kompletten Kampagne sein eigenes Geld verwendet hat, beantwortete Dingler demnach am Telefon. Die Spende stamme aus seinem Privatvermögen. Dingler verwies gegenüber den deutschen Medien auf eine Erklärung, die mit "Club der Freunde und Förderer von Frieden und Sicherheit" unterschrieben wurde. Er habe sich "trotz einiger Aussagen, mit denen ich nicht übereinstimme" entschieden, die AfD zu unterstützen. Bei dem Club handle es sich um eine Gründung mit Freunden aus Wirtschaft und Politik.

Der aktuelle Landesgeschäftsführer der FPÖ, Dominik Hagen, erklärte auf APA-Anfrage am Montag, Dingler sei nach wie vor Parteimitglied der FPÖ, habe aber seit seinem Abschied vor über acht Jahren keinerlei Funktionen mehr inne. Einen Zusammenhang der Spende mit der FPÖ Vorarlberg schloss Hagen aus.

Vorarlberger SPÖ mit scharfer Kritik

"Falls noch irgendein Zweifel daran bestand, dass die FPÖ Vorarlberg sich nicht ebenso am rechten Rand bewegt wie ihr großer Bruder im Bund, dann wurde mit der heute öffentlich bekannt gewordenen Wahlspende in Millionenhöhe eines langjährigen FPÖ-Landesgeschäftsführers an die AFD der überfällige Beweis geliefert", stellte der Vorarlberger SPÖ-Mandatar Reinhold Einwallner dazu fest. Ob FPÖ im Bund oder in Vorarlberg - die FPÖ gefährde "unsere demokratischen Grundwerte", sah Einwallner eine Koalition mit den Freiheitlichen als "brandgefährlich" an.

(VOL.AT/DPA/APA)

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Vorarlberger Ex-FPÖ-Funktionär spendet Millionen an die AfD
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen