Vorarlberger BZÖ-Chef Dorn beschimpft Ex-Caritas-Chef als "Schlepperkönig"

In seinem Brief wirft Dorn Fellacher vor, mit seiner Haltung verantwortlich für die Menschen zu sein, die inzwischen im Mittelmeer ertrunken seien. Weiters bezeichnet er ihn als “langjähriges Mitglied der österreichischen Asyl- und Schlepperindustrie”.
“Die Hure tut halt viel für’s Geld”
Wäre der frühere Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe wirklich ein guter Mensch, so Dorn, so wäre er “schon vor vielen Jahren dafür eingetreten, dass die Menschen in ihren Herkunftsländern informiert werden” und diese “tödlichen Reisen” erst gar nicht anträten.
Eine Erklärung dafür hat Dorn ebenso parat: “Die Hure tut halt viel für’s Geld”, schreibt er in seinem Brief, der zunächst eine persönliche Nachricht auf Facebook war, dann aber von Dorn selbst veröffentlicht wurde. (Eintrag auf Dorns FB-Profil)
Martin Fellacher ist zwar seit September nicht mehr Leiter der Flüchtlingshilfe, für Dorn ist “sein Name und Gesicht” aber nach wie vor untrennbar mit der Vorarlberger Flüchtlingshilfe verbunden. Gegenüber der APA räumte er zwar ein, dass sein Brief “ein bissele grob” ausgefallen sei und “nicht opernballtauglich”, er habe damit seinen Unmut gegenüber der österreichischen Asylpolitik zum Ausdruck bringen wollen.
Fellacher prüft rechtliche Schritte
Martin Fellacher will dies alles nicht auf sich sitzen lassen, er prüft rechtliche Schritte. Nachdem Dorn den Text veröffentlicht hatte, tat es ihm Fellacher gleich und rief seine FB-Freunde dazu auf, auf Fellachers Seite ihre Meinung dazu kund zu tun.
Einer möglichen Klage Fellachers sieht der BZÖ-Chef betont gelassen entgegen. “Kostet’s halt was”, so sein lapidarer Kommentar. Das BZÖ ist in Vorarlberg zum letzten Mal bei der EU-Wahl mit eher bescheidenem Erfolg angetreten (0,4 Prozent). Seither ist es ruhig um die orange Partei im Ländle geworden. Jedenfalls bis heute. (red/APA)
Der offene Brief von Dorn an Fellacher im Wortlaut
Hallo Herr Fellacher!
Ich habe Sie heute in der Feldkircher Innenstadt gesehen und eigentlich wollte ich Sie als “Feldkircher Schlepperkönig” bzw. “Feldkirch’s [sic] Schutzpatron der Menschenhändler” begrüßen. Aus Rücksicht auf Ihre Begleitung, ich nehme an es waren Ihre Kinder, habe ich mir das dieses mal noch verkniffen.
Ist Ihnen schon klar, dass auch Sie gegenüber Ihren Kindern eine Verantwortung zu tragen haben. Also auch dafür verantwortlich sind, was wir unseren Kindern hier in Österreich bzw. Europa hinterlassen?
Sie als langjähriges Mitglied der österreichischen Asyl- und Schlepperindustrie haben auch Verantwortung für jene Menschen zu tragen, die inzwischen im Mittelmeer ertrinken mussten. Sehen Sie dazu meinen Beitrag auf youtube [sic] aus dem Jahr 2010 den Sie unter dem Begriff/den Begriffen “Blut Geld Asyl” finden. Damals war die Todesquote noch bei 12%, heute wahrscheinlich weit höher.
Wenn Sie wirklich ein guter Mensch wären, wären Sie schon vor vielen Jahren dafür eingetreten, dass die Menschen in ihren Herkunftsländer [sic] entsprechend informiert werden und dann diese tödlichen Reisen nicht antreten. Aber, das hätte ja Sie und ihre Kumpane in Österreich mehr oder weniger arbeitslos gemacht.
Die Hure tut halt viel für’s Geld. Und denken Sie daran, dass Sie auch Verantwortung zu tragen haben für das was anlässlich der Flüchtlingskrise in Europa noch kommt! Ihr [sic] Kinder mögen es Ihne [sic] verzeihen!
Nicht ganz mit freundlichen Grüßen
Manfred Dorn