Vorarlberg weitet Abschusszone für Wolf nach weiteren Rissen aus

Das Tier darf nun per Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Bludenz in zwei weiteren Wildregionen bis Ende September gejagt werden. Grund sind weitere getötete Nutztiere auf drei Alpen in den Gemeindegebieten von Sonntag, Raggal (beide Großwalsertal) und Dalaas (Klostertal), die dem Tier zugerechnet werden.
Ursprünglich galt die am 16. Juli in Kraft getretene Abschusserlaubnis für die Wildregionen Großes Walsertal und Frödischtal-Laternsertal-Dünserberg, aufgrund weiterer Risse in den vergangenen Tagen wurde die Zone nun auf die Wildregionen Klostertal und Lech erweitert. So musste auf einer Alpe in Sonntag ein verletzter Ochse eingeschläfert werden und in Dalaas eine verletzte Ziege getötet werden. Zwei verweste Ziegen wurden aufgefunden, drei weitere werden vermisst. In Raggal wurden ein verletztes und ein totes Rind entdeckt.
DNA-Proben weisen auf Wolf aus dinarischer Population hin
Verletzungs- und Fraßbild ließen jeweils auf einen Wolf schließen. Die Ergebnisse der DNA-Proben aus den vorangegangenen Rissen wiesen auf einen für Westösterreich und die Schweiz sehr seltenen Wolf aus der östlich-dinarischen Quellpopulation hin, hieß es in der Aussendung des Landes. Es sei daher mit hoher Wahrscheinlichkeit dasselbe Tier, dafür sprächen räumliche und zeitliche Nähe. Eine Bestätigung in Form eines DNA-Ergebnisses liege noch nicht vor.
Eine Entnahmeverordnung sei für Behörden und Jägerschaft eine große Herausforderung, so Landesrat Christian Gantner (ÖVP). "Gerade im Sommer ist ein einzelner Wolf jagdlich schwer kalkulierbar - durch seine hohe Mobilität und seine Nachtaktivität", so Gantner. Älplerinnen und Älpler könnten sich darauf verlassen, dass man gemeinsam an einem Strang ziehe und so schnell wie möglich reagiere, wenn Gefahr für Mensch, Tier und Alpwirtschaft bestehe.
(APA)