Vorarlberg-Wahl: Wallner erwartet klaren Auftrag

Bei der Stimmabgabe in einer Volksschule seiner Heimatgemeinde Frastanz erinnerte er daran, dass bei der Nationalratswahl seine Volkspartei und die Freiheitlichen in Vorarlberg nur durch zwei Prozent getrennt gewesen seien. Er hoffe, dass diesmal der Abstand deutlicher sei.
"Werde mit allen im Landtag vertretenen Parteien reden"
Was die künftige Landesregierung angeht, ließ sich Wallner nicht in die Karten schauen. Als erfreulich schilderte er, dass das Gesprächsklima im Wahlkampf erhalten geblieben sei. Er werde mit allen im Landtag vertretenen Parteien reden: "Die Gesprächsbereitschaft ist intakt." Nicht allzu gut ist unverändert das Verhältnis zum bisherigen Koalitionspartner. Zu den Grünen sei gegen Ende der Gesetzgebungsperiode "eine gewisse Distanz erkennbar" gewesen, meinte der VP-Spitzenkandidat.
Sonntagsspaziergang fiel bei Regen aus
Das weitere Programm für Wallner am Wahltag ist zunächst eher unspektakulär. Der sonst übliche Spaziergang werde angesichts des Regens möglicherweise entfallen. Der Landeshauptmann, der bei der Stimmabgabe von seiner Frau und seinem Sohn begleitet wurde, wird sich daher bald in Richtung Landeshauptstadt begeben.
Bitschi verteilte Kipferl vor dem Wahlgang
Eine halbe Stunde vor Wallner war in seiner Heimatgemeinde Brand sein wohl gefährlichster Herausforderer zur Wahl gegangen. Auch FPÖ-Spitzenkandidat Christof Bitschi zeigte sich im einzigen Wahllokal der Gemeinde mit Frau und einjährigem Sohn. Spontan sei er in der Früh noch beim Kipferl-Verteilen dabei gewesen, berichtete die Nummer eins auf der blauen Landesliste.
FPÖ will Abstand zur ÖVP verringern "und im Idealfall vorbeiziehen"
Was sein Ziel anging, gab sich Bitschi nach oben offen. Er verwies darauf, wie groß der Abstand zur ÖVP bei der letzten Landtagswahl noch gewesen sei. Diesen wolle man so weit wie möglich verringern "und im Idealfall vorbeiziehen". Man gehe mit viel Rückenwind aus der Nationalratswahl in den Sonntag: "Wir erhoffen uns ein historisches Ergebnis für Vorarlberg."
Zadra wählte als erster Spitzenkandidat
Der Grüne Listenerste Daniel Zadra war am Sonntag der Erste der Spitzenkandidaten, der sein Stimmkuvert einwarf. Er kam in Begleitung seiner Frau Johanna ins Wahllokal in der Volksschule Lustenau-Kirchdorf und zeigte sich vor den anwesenden Medienvertretern und -vertreterinnen für den Wahlausgang optimistisch. "Die Rahmenbedingungen, das wissen wir, sind alles andere als einfach. Aber wir haben die letzten zwei Wochen gekämpft um jede Stimme, für Klimaschutz, für Naturschutz, für ein soziales Miteinander. Und jetzt sind wir gespannt, wie das Ergebnis ausfällt", sagte Zadra.
Gamon: "Ein viertes Mandat wäre schön"
NEOS-Spitzenkandidatin Claudia Gamon ging am späten Vormittag in ihrem Wohnort Schwarzenberg im Bregenzerwald mit Ehemann Peter Fetz zur Wahl. Ihre einjährige Tochter durfte währenddessen bei den Großeltern bleiben. Gamon gab sich positiv und entspannt. Auf die Frage, was sie sich für ein Wahlergebnis wünsche, meinte sie lachend: "Ein gutes" - präziser: "Ein viertes Mandat wäre schön. Wir würden gerne auch mitspielen, wenn es um die Koalitionsfrage geht."
Leiter hofft auf "rotes Wunder"
Als letzter der Spitzenkandidaten war Mario Leiter von der SPÖ in Bludenz an der Reihe. Er zeigte sich - begleitet von Frau und Sohn - "sehr positiv", dass ein "rotes Wunder" geschehen könnte. Damit meinte er sowohl einen Stimmenzuwachs als auch einen Einzug in die Landesregierung. Seine Partei habe einen Wahlkampf geführt, wie es ihn seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben habe, mit praktisch täglichem Bürgerkontakt. Aufgenommen habe man dabei, dass die Bevölkerung keinen Streit zwischen den Parteien wolle, sondern Sacharbeit für die Menschen.
(APA)