Vorarlberg-Wahl: Schwarze und Blaue in Partylaune

Entsprechend war man auch bei der Wahlparty in einem Bregenzer Traditionsgasthaus bester Stimmung: "Hoch soll er leben", schall es Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) von seinen Parteifreunden entgegen. Nicht minder gut war die Laune bei der FPÖ.
"In fünf Jahren mache ich Dich zur Frau Landeshauptmann"
Deren Spitzenkandidat Christof Bitschi kam von Frau und einjährigem Sohn begleitet zur freiheitlichen Party in einer Bregenzer Innenstadt-Bar. Auch ihm wurden begeisterte Rufe der zahlreich erschienenen Fanschaft zuteil. Bitschi freute sich vor allem darüber, dass der seit 1999 bestehende freiheitliche Rekord mit dem heutigen Ergebnis Geschichte ist - und der freiheitliche Spitzenmann will noch mehr. An seine Frau gewandt meinte er wohl nicht nur scherzhaft: "In fünf Jahren mache ich Dich zur Frau Landeshauptmann."
"Ein großes Bier" für Wallner
Wallner vergaß in der Stunde des gefühlten Triumphs auch nicht darauf, seine Frau zu beklatschen, was vom schwarzen Regierungsteam sowie Funktionären aller Altersgruppen begeistert akklamiert wurde. Der Landeshauptmann meinte: "Wer hätte es uns zugetraut, dass wir 38 Prozent machen?" Und antwortete sich gleich selbst: "Niemand." Das Ergebnis sei deutlich über dem, was er selbst erwartet hätte. Schließlich wurde auch noch sein nächster Wunsch erfüllt: "Ein großes Bier." Das genoss er dann schon ohne Krawatte.
Ein Ständchen von Claudia Gamon
Stiller ging es bei den NEOS zu, die sich zu einer Party in einer kleinen Innenstadt-Bar getroffen hatten - das mit einer Ausnahme: Spitzenkandidatin Claudia Gamon und ihr Team sangen ihren Wählern ein Ständchen: "Wir sagen Dankeschön." Zur Party gekommen waren neben einigen Dutzend Fans unter anderen auch der bisherige Klubobmann Johannes Gasser, der nach Wien geht, und der langjährige Sozialsprecher im Bund, Gerald Loacker, der mit Oktober in die Privatwirtschaft gewechselt war.
Gedämpfte Stimmung bei der SPÖ
Wenige Meter weiter bei der SPÖ in einer Bregenzer Event-Location war die Stimmung eher gedämpft. Bedauert wurde von Spitzenkandidat Mario Leiter einmal mehr, dass es der ÖVP gelungen sei, mit der Zuspitzung auf ein eigentlich nicht vorhandenes Landeshauptmann-Duell den anderen Parteien Stimmen zu entziehen. Gekommen war trotz des eher enttäuschenden Ergebnisses die gesamte Partei-Elite mit den Bürgermeistern von Bregenz und Hard, Michael Ritsch bzw. Martin Staudinger, sowie den wieder- bzw. neu gewählten Landtagsmandatare .
Wehmut bei den Grünen
Wehmut herrschte bei den Grünen im Bregenzer Kesselhaus. Grünen-Co-Chefin Eva Hammerer dankte den Anhängern fürs Laufen im Wahlkampf. "Ich hätte mir für Euch alle ein besseres Ergebnis gewünscht, aber wir sind weiter im Spiel", so Spitzenkandidat Daniel Zadra in seiner Ansprache an seine Parteifreunde. Er zeigte sich ob der Verluste dennoch gefasst. Wenn die ÖVP ein europafreundliches Land, Klimaschutz und Sozialpolitik für alle wolle, "kann sie mit den Grünen reden". "Sonst machen wir die härteste Oppositionspolitik, die man sich vorstellen kann - denn das können wir auch!", betonte Zadra.
(APA)