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Vorarlberg-Wahl: Industriellenvereinigung stellte Forderungen auf

Interessensvertretung hält Weichenstellung für notwendig, "um Wohlstand und Arbeitsplätze in Vorarlberg langfristig zu sichern"
Interessensvertretung hält Weichenstellung für notwendig, "um Wohlstand und Arbeitsplätze in Vorarlberg langfristig zu sichern" ©IV
Noch vor der Landtagswahl am 13. Oktober hat die Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) einen Forderungskatalog mit 23 Maßnahmen für die neue Landesregierung präsentiert.

In den nächsten Wochen und Monaten müssten die Weichen gestellt werden, "um Wohlstand und Arbeitsplätze in Vorarlberg langfristig zu sichern", so IV-Präsident Elmar Hartmann am Dienstag. Wenn nicht rasch der Turnaround gelinge, werde die Deindustrialisierung immer mehr zur Realität.

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Sechs Themenfelder

Die IV nannte konkret die sechs Themenfelder "Bürokratie reduzieren", "Kosten senken", "Fachkräfte anlocken", "Lehre noch besser machen", "Forschung stärken" und "Infrastruktur ausbauen". Speziell an einer modernen Infrastruktur führe kein Weg vorbei. "Ohne den Ausbau von Straße und Schiene wird es nicht gehen", unterstrich Hartmann. Konkret forderte er den Bau neuer Gleise für den Güterverkehr im Rheintal, die Realisierung der Unterflurtrasse zwischen Bregenz und Lochau sowie eine Lösung für die Bodenseeschnellstraße (S18) in Lustenau. Die Umsetzung dieser Projekte sei alternativlos, sagte der IV-Präsident.

Bürokratieabbau gefordert

Als zentralen Punkt hob Hartmann auch den Bürokratieabbau hervor. "Bürokratie verlangsamt und verteuert Prozesse unnötig. Wir brauchen eine Entlastung unserer Unternehmen, um ihre Innovationskraft nicht zu bremsen", forderte Hartmann. Er schlug vor, eine zeitlich befristete Stelle zu schaffen, die überflüssige Bürokratie identifiziere und reduziere. Zudem solle eine Ombudsstelle geschaffen werden, bei der Unternehmen Missstände anonym melden können. Darüber hinaus gelte es nach dem Vorbild Oberösterreichs eine neue digitale Verfahrensabwicklungsplattform zu schaffen, auf der künftig alle notwendigen Genehmigungsverfahren digital abgewickelt werden.

Kinderbetreuung weiter forcieren

Weitere von Hartmann angesprochene Themen waren hohe Arbeits- und Flächenkosten, Fachkräftemangel sowie der Ausbau des Forschungsstandorts. Auch verlangte die IV Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Lehre und der Ausbildung von Kinderbetreuungspersonal. Man müsse anerkennen, dass in den vergangenen Jahren im Bereich der Kinderbetreuung viel gelungen sei. Jetzt dürfe man aber nicht nachlassen und müsse die noch offenen Herausforderungen angehen, sagte der IV-Präsident. Im Bereich der Kinderbetreuung betreffe das die Frage des verfügbaren Personals. "Eine innovative Lösung wäre die Etablierung eines Lehrberufes für Kinderbetreuung", so Hartmann.

Vorarlberg stehe zwar auf einem wirtschaftlich soliden Fundament, aber der Trend gehe eindeutig in die falsche Richtung, stellte der IV-Präsident fest. Die IV biete der neuen Landesregierung eine enge und konstruktive Zusammenarbeit an. "Wir sind bereit, gemeinsam mit allen politischen Akteuren die Zukunft unseres Landes aktiv mitzugestalten", unterstrich Hartmann.

(APA)

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