Vorarlberg setzt auf naturnahe Wälder als "Klimaschützer Nr. 1"

Die Ausgangslage in Vorarlberg ist gut, da wir die naturnächsten Wälder Österreichs haben", so Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Klimafitter Wald brauche aktive und nachhaltige Bewirtschaftung, betonte er.
Wald: Schutzschild vor Muren, Steinschlag und Lawinen
Dazu setze Vorarlberg auf die Waldstrategie 2030+, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Diese zielt nicht nur auf den Klimaschutz ab, sondern auch auf weitere sehr wichtige Funktionen des Waldes als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum und als Schutz vor Naturgefahren. Zwei Drittel des Vorarlberger Siedlungsraums wären ohne den Wald als Schutzschild vor Muren, Steinschlag oder Lawinen nicht bewohnbar, sagte Gantner. In Vorarlberg gibt es rund 100 Hektar Wald. Das entspricht 38 Prozent der Landesfläche. Die Hälfte der Waldfläche ist Schutzwald.
Wald müsse bewirtschaftet werden, um seine Funktionen optimal erfüllen zu können, hieß es weiter. In diesem Zusammenhang sind die Plenterwälder von großer Bedeutung, für die besonders der Bregenzerwald bekannt ist. Plenterwälder sind stark strukturierte Mischwälder, in denen es keinen Kahlschlag gibt, sondern nur einzelne Bäume entnommen werden. In den so entstehenden Lichtschächten können neue Bäume nachwachsen. Neben ökonomischen und ästhetischen Vorteilen sind diese Wälder besonders resistent und können sich nach Schäden schneller wieder regenerieren.
Erforschung neuer Baumarten
Damit die Vorarlberger Wälder auf längere Sicht klimafit sind, wird auch mit hierzulande nicht heimischen Baumarten experimentiert. Im Landesforstgarten wird etwa geforscht, welche Baumarten aus wärmeren Regionen auch hierzulande gut gedeihen, berichtete Andreas Amann, Vorstand der Abteilung Forstwirtschaft beim Land. Damit der Wald an die klimatischen Bedingungen in 30 bis 40 Jahren angepasst sei, müsse man jetzt mit entsprechender Aufforstung beginnen. Bevorzugt werden aber weiterhin heimische Sorten, ohnehin sei die Aufforstung nur die zweite Wahl zur Verjüngung eines Waldes, vielmehr setze man auf natürliche Aussaat und pflanze dafür auch Samenbäume.
(APA)