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Vorarlberg: Abschreckende Strafe für Kriminaltourist

Sachschaden belief sich auf rund 10.000 Euro
Sachschaden belief sich auf rund 10.000 Euro ©APA (Symbolbild)
Feldkirch - Viereinhalb Jahre Gefängnis für einschlägig vorbestraften Serben wegen acht Wohnungseinbrüchen

Von Seff Dünser (NEUE)

Staatsanwalt Manfred Melchhammer beantragte mit Erfolg eine abschreckende Strafe für den Kriminaltouristen. Für acht Wohnungseinbrüche wurde der mit einer einschlägigen Vorstrafe belastete Serbe gestern am Landesgericht Feldkirch zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das strenge Urteil des Schöffensenats, mit dem der Staatsanwalt einverstanden war, ist nicht rechtskräftig. Verteidiger Hans-Peter Türtscher meldete eine Strafberufung an. Nun wird in zweiter Instanz das Oberlandesgericht Innsbruck über die Strafhöhe entscheiden. Der Angeklagte kritisierte das Strafmaß und sprach von einem „verbrecherischen Urteil“.

Der 41-jährige Serbe wurde wegen des Verbrechens des schweren gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahls in Wohnstätten schuldig gesprochen. Der Strafrahmen betrug ein bis zehn Jahre Haft. Der geständige Angeklagte hat zwischen 3. und 8. Februar 2018 bei seinen acht Einbrüchen im Großraum Bregenz Bargeld und Schmuck gestohlen. Der Beutewert betrug 17.000 Euro, der angerichtete Sachschaden belief sich auf rund 10.000 Euro.

Erschwerend wirkte sich vor allem die einschlägige Vorstrafe des Lkw-Fahrers aus. 2015 wurde der Serbe in Deutschland wegen bandenmäßiger Einbrüche zu vier Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. 2017 wurde er in Deutschland vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen und mit einem zehnjährigen EU-Einreiseverbot belegt.

Dennoch reiste er schon im Jahr darauf ausschließlich deshalb nach Österreich, um auch hier Einbrüche zu begehen, so der Vorsitzende des Feldkircher Schöffensenats. Der Angeklagte behauptete vor Gericht, er sei nach Vorarlberg gefahren, um den berühmten Bodensee zu sehen. Auf der Rückreise habe er die Einbrüche verübt.

Der in Bosnien festgenommene 41-Jährige befindet sich seit August 2018 in ­Untersuchungshaft. Deshalb musste er seine für Dezember 2018 geplante Hochzeit absagen.

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