Vor Gipfel in Alaska: Kommt es zu historischen Ukraine-Friedensverhandlungen?

Am Freitag soll es in Alaska zu einem bilateralen Treffen zwischen Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kommen. Im Zentrum der Gespräche steht eine mögliche Lösung des seit Februar 2022 andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Gespräche über möglichen Dreier-Gipfel
Parallel dazu bemühen sich US-Vertreter um ein erweitertes Gipfeltreffen unter Einbindung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Ziel sei es, auszuloten, "wann diese drei Führer – Selenskyj, Putin und Trump – sich zusammensetzen und über ein Ende des Konflikts sprechen könnten", erklärte US-Vizepräsident JD Vance am Sonntag. Ob ein solches Treffen unmittelbar nach dem bilateralen Gipfel zwischen Trump und Putin erfolgen soll, ließ er offen.
Entscheidung über Teilnahme liegt bei Trump
Laut Matthew Whitaker, dem US-Botschafter bei der NATO, sei eine Einladung Selenskyjs zum Treffen in Alaska "durchaus möglich". Eine endgültige Entscheidung liege bei Donald Trump. "Wenn er der Meinung ist, dass dies der beste Zeitpunkt ist, um Selenskyj einzuladen, dann wird er das tun", sagte Whitaker gegenüber dem US-Sender CNN.

Selenskyj gegen Gebietsabtretung
Im Raum steht auch ein von Trump ins Spiel gebrachter "Gebietstausch" zwischen Russland und der Ukraine. Laut Whitaker beraten derzeit Unterhändler über mögliche betroffene Regionen. Die ukrainische Position ist jedoch klar: Präsident Selenskyj lehnt einen Verzicht auf ukrainisches Staatsgebiet kategorisch ab. Eine territoriale Abtretung würde eine Verfassungsänderung erfordern und dürfte innenpolitisch auf massiven Widerstand stoßen.
Die militärische Lage in der Ukraine bleibt angespannt. Laut einer aktuellen Analyse des Institute for the Study of War (ISW) kontrolliert Russland weiterhin große Teile der Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Die Krim ist seit 2014 unter russischer Kontrolle.
(VOL.AT)