Die 28-jährige US-Amerikanerin verschnitt im Mittelteil des Super-G nach einem Sprung, verdrehte sich das Knie und blieb auf der Strecke liegen. Das wegen Nebels mit dreieinhalb Stunden Verspätung begonnene Rennen war nach dem Sturz von Vonn erneut unterbrochen.
Abtransport mit Hubschrauber
Nach dem schweren Sturz wurde die viermalige Gesamtweltcup-Siegerin mit dem Hubschrauber abtransportiert. Vonn hatte bereits unmittelbar nach dem Unfall auf der Piste laut vor Schmerz geschrien. Für den US-Superstar ging damit die Pech- und Pannen-Serie bei Großereignissen nahtlos weiter.
Ski-WM für Vonn vorzeitig zu Ende
Laut Christian Kaulfersch, Oberarzt im Diakonissen-Krankenhaus (DKH) Schladming, ist die 42. alpine Ski-WM für US-Superstar Lindsey Vonn nach ihrem schweren Super-G-Sturz vorzeitig zu Ende gegangen. “Ich schließe aus, dass sie noch weitere WM-Rennen fahren kann”, erklärte Kaulfersch nach Abschluss der Magnetresonanz-Untersuchung, die eine “komplexe Knieverletzung, aber keinen Bruch” zutage gebracht hatte. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel verriet, dass es sich um einen Kreuzbandriss handelt.
Kreuzbandriss am rechten Knie
“Nach 20 Minuten wussten wir, was Sache ist. Es ist nur das rechte Knie betroffen”, betonte Kaulfersch. Mehr durfte der Mediziner nicht sagen, da Vonn gebeten habe, keine Detailinformationen zu ihrer Blessur weiterzugeben. Ihr US-Team werde die Öffentlichkeit dann entsprechend informieren, hieß es.
US-Team bestätigt Verletzungen
Vonn hat sich bei ihrem Sturz am Dienstag im WM-Super-G in Schladming das vordere Kreuzband und das Innenband im rechten Knie gerissen, miteinhergehend ist die Verletzung des Schienbeinkopfes, wie das US-Skiteam am Dienstagabend bekannt gab. Vonn fällt für den Rest der Saison aus, soll laut Verbandsmitteilung in der kommenden Saison aber zurückkehren.
Krankenhaus bereits verlassen
Die vierfache Weltcup-Gesamtsiegerin Vonn verließ noch am Dienstag das DKH. “Der Eingriff wird nicht in Schladming stattfinden”, stellte Kaulfersch klar. In welchem Krankenhaus die 28-jährige Abfahrts-Olympiasiegerin weiter behandelt wird, war vorerst unklar. “Sie wird nun in ihr Quartier zurückkehren. Das stellt aus ärztlicher Sicht kein gesundheitliches Problem dar”, sagte der DKH-Oberarzt. “Sie will ins Quartier zurück, um das Erlebte zu verarbeiten.”
Kaulfersch hatte den Sturz von Vonn im Fernsehen mitverfolgt. “Ich habe dadurch schon gewusst, was mich erwartet, als sie zu uns kam”, erläuterte der Leiter der Unfallchirurgie. Vonn sei “ganz unkompliziert und freundlich” gewesen, es habe “kein Problem mit ihr” gegeben. Auch habe “die Rettungskette perfekt funktioniert”, so Kaulfersch. “Wir waren gut vorbereitet, das ist nun unerwartet rasch bestätigt worden.”
Pistenarbeiter schwer gestürzt
Jener Pistenarbeiter, der beim Rutschen während des WM-Auftaktrennens schwer gestürzt war, befindet sich bereits am Weg der Besserung. Auch er wurde im DKH wegen einer Gehirnerschütterung und einer offenen Wunde an der Nase erstversorgt.
(APA)